Wo kann ich einen Hund kaufen?

Sie sind Familienmitglieder, beste Freunde, Gute-Laune-Macher und so viel mehr. Hunde zählen zu den Haustieren, die Du im Zoofachhandel normalerweise nicht erwerben kannst. Es gibt aber eine Vielzahl an Züchtern, Privatverkäufern und Tierschutz-Organisationen, die Dir für den Kauf zur Verfügung stehen und Dich bei der Auswahl unterstützen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Einen Hund Kaufen - Allgemeines
  2. Einen Hund im Tierheim kaufen
  3. Einen Hund beim Züchter kaufen
  4. Einen Hund kaufen als Welpe
  5. Fazit

Einen Hund kaufen - Allgemeines

 

Diese Artikel soll Dir erklären, worauf Du beim Kauf eines Hundes achten solltest, wo Du Hunde kaufen kannst und was es noch zu beachten gibt. Dabei sollte Dir bewusst sein, dass der Kauf eines Hundes nur den geringsten Teil einnimmt - viel entscheidender sind zum Einen die Voraussetzungen für die Haltung eines Hundes und zum Anderen die Zeit nach dem Kauf.

Nachfolgend sind zunächst Faktoren aufgeführt, die bei der Anschaffung eines Hundes entscheidend sind:

Deine Wohnsituation: Dein Wohnumfeld sollte für die jeweilige Rasse und die allgemeine Hundehaltung geeignet sein. Konkret bedeutet das vor allem, dass sich der Hund in- und außerhalb der Wohnung artgerecht bewegen kann. Wenn Du Dir eine große Rasse zulegst, wäre eine Wohnung im Erdgeschoss oder ein Fahrstuhl zu empfehlen. Achte auch darauf, dass sich der Hund nicht verletzen oder giftige Substanzen (Reinigungsmittel, Pflanzen, Medikamente, Müll) konsumieren kann.

Außerdem ist es wichtig, dass Du die Anschaffung eines Hundes mit dem Vermieter besprichst. Die Haltung großer oder gefährlicher Hunde kann durch Klauseln im Mietvertrag oder in der Hausordnung nämlich verboten sein.

Zeit: Hunde fordern Aufmerksamkeit, die unter anderem aus den täglichen Spaziergängen, der Erziehung, Streicheleinheiten und Spielen besteht. Zu Beginn kann der Hund außerdem nicht alleine sein. Es ist also wichtig, dass Du Dir Urlaub nimmst und das Alleinebleiben mit Deinem Schützling übst. Da Hunde soziale Wesen sind, kommen Abwesenheiten von mehr als vier Stunden jedoch generell nicht in Betracht. Falls du Vollzeit arbeitest, solltest du also eine Betreuung organisieren oder deinen Hund in Dein Berufsleben integrieren können.

Geld: Im Laufe eines Hundelebens fallen Kosten in Höhe eines Kleinwagens an - natürlich variiert die Summe stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab, dennoch fallen definitiv monatliche bzw. jährliche Kosten an.

Das sind die klassischen Kostenpositionen:

  • Anschaffungskosten
  • Hauptfutter und Leckerlies
  • Hundeausstattung:
    Futter- und Wassernapf
    Leine, Halsband und/oder Geschirr
    Hundebett
    Spielzeug
    Transportbox
    Pflegeutensilien
    Kotbeutel
    Erste Hilfe Set
  • Tierarztkosten
  • Steuern
  • ggf. Versicherungen (Haftpflicht-, Kranken-, OP-Versicherung)
  • ggf. Kosten für den Hundesalon
  • ggf. Beitrag für die Hundeschule
  • ggf. Betreuungskosten

Die Rasse: Wähle den Hund nicht nur nach seiner optischen Erscheinung, sondern auch nach seinen Verhaltensweisen aus. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Rassen können gravierend sein. So gibt es beispielsweise den Husky, der einen aktiven Hundehalter braucht, die Französische Bulldogge, die sich in einer Etagenwohnung wohlfühlt und den Labrador, der ideal in eine Familie passt.

Aufgepasst: Die Haltung einiger Hunderassen (sogenannte Listenhunde) ist in Gesamtdeutschland oder in einzelnen Bundesländern nicht erlaubt! Informiere Dich also unbedingt vorher.

Das Geschlecht: Je nachdem, wie Du Dir das Leben mit einem Hund vorstellst, kann das Geschlecht ebenfalls ein Entscheidungsfaktor sein. Beispiel: Während Hündinnen zweimal jährlich läufig werden und Welpen gebären können, neigen Rüden zum Markieren. Die Kosten einer Kastration, die körperlichen Merkmale und bestimmte Wesenszüge können geschlechtsbedingt ebenfalls sehr verschieden sein.

Behörden: Zu den Formalien, die einen Kauf begleiten, zählen (je nach Situation) die Hundesteuer, Versicherungen, die Impfnachweise und der Hundeführerschein.

Einen Hund im Tierheim kaufen

Tierschutzhunde können eine tolle Alternative zu den Hunden eines Züchters oder Welpen aus Privatverkäufen sein.

Das Angebot in Tierheimen ist häufig überraschend groß. Die Hunde können unterschiedlichen Rassen angehören oder interessante Rassemixe sein. Da die meisten Tierschutzhunde jedoch bereits einen Vorbesitzer hatten oder gerettet wurden, ist das Aufkommen an Welpen in deutschen Tierheimen vergleichsweise klein.

Für Tierschutzvereine aus dem Ausland gilt das aber nicht. Diese haben häufig einen Überschuss an Welpen. Während Welpen in Deutschland jedoch bereits im Alter von acht Wochen abgegeben werden dürfen, sind die importierten Hunde bei Grenzübertritt mindestens 15 Wochen alt. Dieses Mindestalter führt dazu, dass der Hund bei der Übergabe eher ein Junghund ist.

Der Kauf (sogenannte Adoption) eines Tierschutzhundes, ist also ein ganz neues Themengebiet, das besondere Vor- und Nachteile mit sich bringt.

Die Vorteile der Tierheime sind:

  • Die Auswahl ist groß.
  • Die Hunde bekommen eine zweite Chance.
  • Die Anfahrt ist (möglicherweise) kurz, es gibt keine Wartelisten und die Kosten sind gering.
  • Ältere Hunde sind besonders für Personen interessant, die sich eine Erziehung von Anfang an vielleicht nicht zutrauen.
  • Sofern Du Dich für einen Hund aus einem deutschen Tierheim interessierst, kannst Du ihn vor der Kaufentscheidung persönlich kennenlernen. Einige Tierheime bieten auch eine probeweise Haltung an.
  • Die Mitarbeiter im Tierheim haben bereits einen detaillierten Eindruck von dem Hund und können beurteilen, ob ihr zueinander passt.

Bei all den Vorzügen solltest Du jedoch nicht vergessen, dass die Hunde aus einem bestimmten Grund im Tierheim sind. Einige Hunde haben eine traumatische Erfahrung gemacht, sie leiden unter psychischen Beschwerden oder haben ein besonderes Verhaltensproblem. Die Erziehung eines solchen Hundes kann sehr herausfordernd sein, weshalb die Haltung für einen Anfänger tendenziell eher nicht zu empfehlen ist. Wie genau die Haltungsansprüche sind, lässt sich aber nicht pauschalisieren.

An diesen Faktoren kannst du erkennen, dass das Tierheim vertrauenswürdig ist.

  • Die Mitarbeiter stellen Dir viele Fragen, damit sie Dich besser einschätzen und einen geeigneten Hund für Dich finden können.
  • Du darfst erst nach einem ausführlichen Gespräch mit Deinem Traumhund spazieren gehen.
  • Die Gesundheitsvorsorge des Hundes ist lückenlos.
  • Die Mitarbeiter des Tierheims können Dich im besten Fall auch über die Hintergrundgeschichte des Hundes informieren.
  • Rund um Weihnachten bietet die Organisation keine Tiere zur Vermittlung an.

Einen Hund beim Züchter kaufen

 

Im Gegensatz zum Tierheim bieten Züchter meistens reinrassige Hundewelpen an. Bei Privatverkäufern können natürlich auch interessante Zufallskreuzungen entstehen, allerdings ist das Risiko für eine (langfristige) Fehlentscheidung recht hoch, da private Verkäufer häufig weniger Fachkenntnisse haben und nur an die gesetzlichen Auflagen (nicht jedoch an die Vereinsrichtlinien) gebunden sind.

Trotzdem gibt es auch unter Züchtern schwarze Schafe. Die nachfolgende Checkliste enthält verschiedene Faktoren, die bei der Suche nach einem seriösen Züchter von entscheidender Bedeutung sind:

  • Die Elterntiere sind wesensfest. Das bedeutet, dass bei ihnen keine Verhaltensstörungen festzustellen sind.
  • Der Züchter hat sich auf maximal zwei Hunderassen fokussiert.
  • Verantwortungsbewusste Züchter gehen für ihre Hunde in Vorleistung (Arbeitseinsatz, Gesundheitsvorsorge, Ausstellungen) und bieten die Welpen deshalb nicht zu Dumpingpreisen an.
  • Die Welpen brauchen den Kontakt zu ihren Artgenossen, um die sozialen Umgangsformen zu erlernen. Deshalb ist es wichtig, dass der Wurf mindestens für acht Wochen bei der Mutter bleibt.
  • Der Züchter kann sämtliche Papiere vorlegen. Genauer: den Impfausweis, die Ahnentafel und der Kaufvertrag.
  • Der Züchter sollte ein VDH-Vereins-Mitglied sein. Das bedeutet, dass er sich an die strengen Verbandsvorgaben halten muss, wodurch eine Vertrauenswürdigkeit gewährleistet werden kann.
  • Der Züchter sollte sich über Deine Lebensverhältnisse informieren, um herauszufinden, ob einer der Welpen zu Dir passt.
  • Der persönliche Besuch der Zuchtstätte sollte in jedem Fall möglich sein. Achte darauf, dass sich der Hund nicht verletzen oder giftige Substanzen (Reinigungsmittel, Pflanzen, Medikamente, Müll) konsumieren kann.
  • Die Übergabe des Hundes findet nicht an einem öffentlichen Treffpunkt, sondern an der gemeldeten Adresse des Züchters statt.

Einen Hund kaufen als Welpe

 

Welpen sind unglaublich süß anzusehen. Deshalb werden Hundekäufe leider hin und wieder romantisiert. Denn tatsächlich ziehen mit dem neuen Hund auch eine Vielzahl an Veränderungen ein, die nicht immer nur erfreulich sind und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein fordern.

Hunde müssen konsequent erzogen werden, sie fordern Zeit und kosten laufend Geld. Außerdem sorgen Welpen unter anderem für familiäre, räumliche und berufliche Einschränkungen. Frage Dich also vorab, ob Du die Versorgung des Hundes für einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren bewältigen kannst.

Falls Du Dich für einen günstigen Welpen (bis 500 Euro) aus dem Internet interessierst, solltest Du die Umstände strenger hinterfragen und kritsich sein. Kriminelle Banden bieten ihre Hunde nämlich gerne im Onlinehandel an. Die Preise und die optischen Eigenschaften dieser Welpen können sehr verlockend sein, allerdings ist es möglich, dass Du den illegalen Welpenhandel mit einem Kauf dieser Tiere unterstützt. Welpen dieser Herkunft werden meist zu tausenden in ausländischen Vermehrerfarmen gezüchtet. Die Tiere haben gemeinsam, dass sie in fürchterlichen Verhältnissen aufgewachsen, zu jung für den Transport und in einer schlechten allgemeinen Verfassung sind.

Tipp: Der Verkäufer sollte den Wurf mit zahlreichen Bildern dokumentiert haben und Dir die Mutterhündin in seinem Zuhause zeigen können.

Fazit

Festzuhalten bleibt, dass es verschiedene Kaufmöglichkeiten gibt und dass jede Option ihre Berechtigung und eigenen Vorteile hat. Wichtig ist, dass Du immer Fragen stellst, die oben genannten Hinweise beachtest und Dir bei der Auswahl (Züchter, Tierheim, Privat) sicher bist, dass der Hund (Alter, Rasse) zu Dir und Deiner Lebenslage passt. Bedenke auch, dass du eine Menge Geld und Zeit in Deinen Vierbeiner investieren und ein geeignetes Umfeld für ihn schaffen musst. Wenn Du dazu bereit bist, steht einer glücklichen Zukunft als stolzer Hundebesitzer nichts mehr im Weg!