Katzenverhalten richtig verstehen und deuten

Besitzt du oder möchtest du dir eine Katze als Haustier holen, ist es extrem wichtig, aktiv auf das Tier einzugehen und sich mit ihm zu beschäftigen. Katzen reagieren auf ihre Umwelt, werden aber auch von dieser beeinflusst. Somit entsteht ein komplexes Verhalten zwischen dem Tier, seinem Besitzer und dem Lebensumfeld. Die Grundlagen für das Katzenverhalten, die Körpersprache und Beschäftigungen schauen wir uns in diesem Beitrag einmal genauer an.

1. Grundlagen des Katzenverhaltens im Überblick

Zuerst ist es wichtig, die grundlegenden Verhaltensweisen einer Katze zu verstehen. Selbst wenn du erstmals eine Katze adoptierst, wirst du vermutlich schon einige Vorstellungen in Hinblick auf das Tier haben. Viele bringen Katzen vor allem mit vier Dingen in Verbindung: Schlafen, Fressen, Spielen und Putzen. Im Grunde sind das auch die wichtigsten Aktivitäten für das Tier, egal ob reine Wohnungskatzen oder Freigänger.

Schlafen

Du wirst vermutlich überrascht sein, wie viel deine Katze schläft. Im Vergleich zu uns Menschen halten Katzen fast den ganzen Tag über ihre Nickerchen, sammeln dabei insgesamt zwischen 10 und 15 Stunden Schlaf. Unterteilt ist dieser in die typischen Nickerchen und in einen wirklichen Tiefschlaf. Katzen dösen gerne, aber nehmen dabei immer noch Reize von außen wahr. Teilweise dauert ein Nickerchen nicht länger als eine halbe Stunde, aber die Katze hält diese mehrmals am Tag.

Katzen schlafen gerne an hohen Orten und verstecken sich auch gerne, um genug Ruhe zu bekommen. Natürlich kuscheln sie sich aber auch zu ihren Besitzern, vor allem dann, wenn es kalt wird. Wichtig ist, die Katze bei ihren Nickerchen nicht zu stören und zu warten, bis sie von selbst wieder aufwacht und spielen möchte.

Fressen

Es sollte selbsterklärend sein, warum Katzen fressen müssen. Dadurch nehmen sie genug Energie auf, um zu spielen. Am besten ist es, das Fressverhalten an die uns bekannten Tageszeiten anzupassen, damit sich das Tier ebenfalls an diese Zeiten gewöhnt. Es gibt dennoch genügend Stubentiger, die bereits eine Stunde vorher betteln. Als Besitzer solltest du dennoch immer die Zeiten einhalten, um einen regelmäßigen Tagesrhythmus zu schaffen.

Spielen

Katzen stammen von den typischen Raubkatzen der Wildnis ab, und selbst nach all den Jahrhunderten der Domestizierung haben sie immer noch einen gewissen Jagdtrieb inne. Dieser wird beim Spielen freigesetzt, weshalb es wichtig ist, sich täglich mit seinem Vierbeiner zu beschäftigen. Wie auch bei uns Menschen tut viel Bewegung gut und ist für Katzen eine ihrer wichtigsten Freizeitbeschäftigungen.

Die Aktivität der Katze ist stark vom Alter und der Persönlichkeit abhängig. Einige spielen unheimlich gerne, während andere es lieber ruhig angehen. Wichtig ist nur, dass du die liebsten Spielzeuge deiner Katze herausfindest und die Spielzeiten daran anpasst. Weiter unten im Artikel wird noch einmal genauer auf diesen Punkt eingegangen.

Du fragst dich vielleicht, ob es möglich ist, Katzen zu erziehen? Alle wichtigen Informationen dazu findest du in unserem Ratgeber zum Thema Katzenerziehung.


Kann man Katzen erziehen?


Putzen

Katzen sind reinliche Tiere und erledigen ihre äußere Fellpflege selbst. Dabei lecken sie sich mit ihrer stacheligen Zunge ab und wischen sich mit ihren Pfoten über das Gesicht. Von klein auf lernen Kätzchen dieses Verhalten von ihren Eltern und übernehmen es dann selbst. Primär putzen sich Katzen nach dem Fressen, aber auch, nachdem sie angefasst wurden. Wer zwei oder mehr Katzen besitzt, dem wird auch auffallen, dass die Tiere sich gegenseitig putzen.

2. Körpersprache der Katze deuten

Nachdem die Grundlagen bekannt sind, schauen wir nun auf die Körpersprache einer Katze, die unheimlich viel über ihre Stimmung aussagt. Hier ist es besonders wichtig, Signale richtig zu deuten. Katzen sind Meister darin, ihre eigentlichen Gefühle zu verstecken. Doch ihr Körper sagt deutlich mehr aus und viele kleine Nuancen lassen sich erst mit etwas Erfahrung richtig einordnen. Einen Überblick über die wichtigsten Körpersignale einer Katze solltest du auf jeden Fall kennen, um dich mit deinem Stubentiger vertraut zu machen und eure Beziehung zu stärken.

Zufriedenheit

  • Schnurren: Das Schnurren einer Katze ist am einfachsten zu deuten. In so gut wie allen Fällen bedeutet dies, dass sich die Katze wohlfühlt. Viele Katzen fangen an zu schnurren, wenn sie gestreichelt werden, aber einige schnurren auch, ohne berührt zu werden.
  • Blinzeln: Langsames Blinzeln einer Katze ist ein überaus erfreuliches Signal für jeden Besitzer. Das bedeutet, dass sich das Tier bei dir wohlfühlt.
  • Anstupsen: Katzen machen ihren Besitzer nicht nur mit Miauen auf sich aufmerksam, sondern stupsen Menschen auch gerne an. Oftmals nutzen sie dafür ihren Kopf, manchmal auch ihre Pfoten. Zudem reiben sie sich gerne mit ihrem gesamten Körper gegen deine Beine, vor allem dann, wenn sie sich freuen oder etwas von dir wollen.
  • Kneten: Wenn sich Katzen hinlegen oder kuscheln wollen, dann kneten sie gerne mit ihren Vorderpfoten. Dieses Verhalten lässt sich auf ihre früheste Kindheit und den Milchtritt bei der Mutter zurückverfolgen. Viele Katzen legen dieses Verhalten im Alter nicht ab und kneten gerne Decken oder Kissen, wenn sie sich entspannen.
  • Schwanz: Anders als Hunde wedeln Katzen bei Zufriedenheit nicht mit dem Schwanz, dieser zeigt aber trotzdem, ob das Tier glücklich ist. Wenn dieser gerade nach oben steht, ist das oft ein Signal dafür, dass der Vierbeiner zufrieden ist.

Aufmerksamkeit und Neugierde

  • Ohren nach oben: Die Ohren einer Katze sind unheimlich empfindlich und nehmen so gut wie jedes Geräusch auf, selbst wenn du es nicht wahrnehmen kannst. Stehen die Ohren nach oben, dann hört die Katze aufmerksam zu oder lauscht gerade ihrer Beute.
  • Wackeln: Machen sich Katzen zum Angriff auf ihre Beutel oder ein Spielzeug bereit, so wackeln sie mit dem Hintern.
  • Vergrößerte Pupillen: Neben den Ohren sind auch die Augen einer Katze besonders empfindlich und passen sich immer der gegebenen Situation an. Besonders beim Spielen kannst du beobachten, wie sich die Pupillen weiten, damit die Katze ihre Beute auch genau im Blick hat.
  • Flache Körperhaltung: Damit sie nicht auffallen, machen sich Katzen beim Beobachten von unbekannten Dingen deutlich kleiner. Dazu gehören ein flacher Rücken, eine geduckte Haltung und ein flacher Schwanz. Dieses Katzenverhalten muss nicht unbedingt auf Angst hindeuten, kann aber auch dafür ausschlaggebend sein.

Furcht

  • Fauchen: Das Fauchen einer Katze zeigt eindeutig eine Abneigung gegenüber etwas. Diese Abneigung kann sich gegen andere Tiere richten, aber auch gegen Menschen und sogar gegen Gegenstände. Hier ist es wichtig, Abstand zu nehmen.
  • Ohren anlegen: Katzen legen ihre Ohren in Gefahrensituationen an. Auch das deutet auf eine Abneigung gegenüber etwas hin, überwiegend aus Wut oder aus Angst.
  • Fell: Sieht eine Katze Gefahr, so versucht sie sich in den meisten Fällen so groß wie möglich zu machen. Neben einem Buckel und einer allgemein starren Körperhaltung breitet sich zudem das Fell der Katze aus, um noch gefährlicher zu wirken. Besonders der Schwanz des Tieres nimmt deutlich an Volumen zu.
  • Verstecken: Neben der Aggression gibt es auch viele Katzen, die sich bei Gefahr verstecken. Das Sofa oder das Bett sind hier gern gesehene Verstecke der Vierbeiner, um der Situation zu entkommen.

3. Spielen und Beschäftigung

Katzen sind von Natur aus Jäger und sehr aktiv. Sie springen und rennen viel herum und bauen damit ihre überschüssige Energie ab. Egal, ob Wohnungskatze oder Freigänger, genügend Beschäftigung für Katzen ist in jedem Falle eine Voraussetzung. Grundlagen sind eine Wohnung, die groß genug für das Tier ist und Möglichkeiten für ausreichend Bewegung bietet. Dies gilt besonders für Katzen in Wohnungen, die nicht an die frische Luft gehen.

Das Spielen mit Katzen ist unheimlich wichtig und muss in den Alltag integriert sein. Zwar beschäftigen sich viele der Tiere auch selbst, aber das Spielen mit der Katze stärkt auch die Bindung zwischen dem Tier und dir als Besitzer. Dasselbe gilt auch bei zwei oder mehr Katzen. Habe immer genügend Spielzeuge zuhause, um dein Tier zu unterhalten. Bei der riesigen Auswahl an Katzenspielzeugen wirst du sicher auch etwas finden, was deinem Stubentiger gefällt.

Wie oft und wie gerne Katzen spielen, hängt übrigens ganz vom Tier ab. Das Alter hat einen großen Einfluss auf den Spieltrieb, je älter das Tier, desto mehr genießt es seine Ruhe. Kätzchen tollen hingegen gerne herum. Auch zwischen Rassen gibt es große Unterschiede im Spielverhalten. Letztlich spielt auch die Persönlichkeit der Katze eine wichtige Rolle, ähnlich wie bei uns Menschen können diese ebenso verschieden sein.

Wichtig ist, dass du dein Tier nicht zum Spielen zwingst und lieber darauf wartest, bis es selbst auf dich zukommt und nach Aufmerksamkeit fragt. Lege hin und wieder Pausen ein, damit sich dein Tier erholen kann. Hecheln ist ein deutliches Zeichen dafür, dass es erst einmal genug für die Katze war.

Fazit

Grundsätzlich ist es wichtig, dass du dich mit deiner Katze beschäftigst, denn Tiere sind nicht nur zum Angucken und Streicheln da. Es ist auch hier ein Geben und Nehmen zwischen Mensch und Tier, durch das die Beziehung zu deiner Katze bestimmt wird. Darunter fällt auch das Thema Sicherheit, denn als Tierhalter bist du für das Wohl deiner Katze verantwortlich und solltest stets so handeln, dass es deiner Katze gut geht. Erkennst du Symptome einer Krankheit oder ungewöhnliches Verhalten, solltest du abklären, was die Ursache ist. Zugegeben: Hohe Kosten schrecken schon ab, bevor der Gang zum Tierarzt überhaupt erfolgt ist, doch als Tierhalter musst du im Sinne deiner Katze handeln. Eine Katzenversicherung ist kalkulierbar und kann dich vor hohen Summen bei vielen Behandlungen und Operationen schützen.


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