Welche Versicherungen sind steuerlich absetzbar?

Kosten für Versicherungen steuerlich geltend machen und so Geld sparen? Erfahre hier, welche Versicherungen du steuerlich absetzen kannst!

Welche Versicherungen kann man von der Steuer absetzen?

Versicherungen schützen uns vor verschiedenen Risiken und übernehmen im Schadensfall entstehende Kosten. Während manche Versicherungen, wie beispielsweise eine Krankenversicherung, verpflichtend sind, können andere Versicherungen je nach individuellem Bedarf abgeschlossen werden. Sie alle haben jedoch gemeinsam, dass monatlich, quartalsweise oder jährlich Beiträge anfallen. Genau diese Beiträge sind für deine nächste Steuererklärung wichtig, denn zumindest einen Teil von ihnen kannst du von der Steuer absetzen und dadurch deine Steuerlast erheblich senken. Übrigens können sowohl Arbeitnehmer als auch Selbstständige bestimmte Versicherungen steuerlich geltend machen. Selbstständige und Freiberufler haben jedoch mehr Möglichkeiten, weshalb sich der Aufwand für sie besonders lohnt. In diesem Ratgeber erhältst du Tipps zur Frage: Welche Versicherungen kann man für 2024 von der Steuer absetzen? 

Vorsorgeversicherungen: Welche Versicherungen sind von der Steuer absetzbar? 

Zur wichtigsten Gruppe der steuerlich absetzbaren Versicherungen gehören die sogenannten Vorsorgeversicherungen. Während einige davon verpflichtend sind, gibt es weitere freiwillige Vorsorgeversicherungen. Zu den steuerlich relevanten Vorsorgeversicherungen gehören unter anderem:

  • eine Rentenversicherung (gesetzlich oder privat) 
  • die gesetzliche oder private Krankenversicherung 
  • die Arbeitslosenversicherung 
  • die Pflegeversicherung 
  • freiwillige Zusatzversicherungen zur Krankenversicherung 
  • eine private Haftpflichtversicherung 
  • die Erwerbs- und Berufsunfähigkeitsversicherung 
  • eine private Unfallversicherung 
  • vor 2005 abgeschlossene Risikolebensversicherungen 

Höchstgrenze für Vorsorgeversicherungen 

Zwar lassen sich Vorsorgeversicherungen von der Steuer absetzen, für sie gilt jedoch ein jährlicher Höchstbetrag. Übersteigen die tatsächlich abgeführten Versicherungsbeiträge diesen Höchstbetrag, wird nur der gesetzlich festgelegte Höchstbetrag berücksichtigt. Er unterscheidet sich je nach Familienstand und Art der Beschäftigung. Hier findest du eine Übersicht des Höchstbetrags für Vorsorgeversicherungen zur steuerlichen Absetzbarkeit: 

  • ledig und angestellt: 1.900 Euro 
  • ledig und selbstständig: 2.800 Euro 
  • verheiratet und beide angestellt: 3.800 Euro 
  • verheiratet, eine Person angestellt und eine selbstständig: 4.700 Euro 
  • verheiratet und beide selbstständig: 5.600 Euro 

Aufgrund des gesetzlich festgelegten Höchstbetrags lohnt es sich in vielen Fällen nicht, alle Vorsorgeversicherungen bei der Steuer anzugeben. Den Höchstbetrag hast du wahrscheinlich bereits durch deine Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Arbeitslosenversicherung erreicht. Wie hoch deine Beiträge für diese drei Versicherungen ausfallen, kannst du der Lohnsteuerbescheinigung entnehmen. Sofern du in Teilzeit oder Vollzeit angestellt bist, erhältst du zum Jahresende die Lohnsteuerbescheinigung von deinem Arbeitgeber. Geringfügig Beschäftigte müssen ihre Lohnsteuerbescheinigung unter Umständen anfordern, da Arbeitgeber hierzu nicht verpflichtet sind. Bist du hingegen selbstständig, bekommst du eine Beitragsübersicht der Kranken- und Pflegeversicherung von deinem Versicherungsgeber. 

Als Werbungskosten: diese Versicherungen bei Steuererklärung angeben 

Neben den bereits aufgezählten Vorsorgeversicherungen gibt es einige weitere Versicherungen, die du von der Steuer 2024 absetzen kannst. Sie fallen in den Bereich der Werbungskosten und müssen in der Steuererklärung an entsprechender Stelle angegeben werden. Vorteil hierbei ist, dass es für Werbungskosten keine Höchstgrenze gibt. In die Kategorie der Werbungskosten fallen zum Beispiel Berufsrechtsschutzversicherungen und Berufshaftpflichtversicherungen. Auch eine berufliche Unfallversicherung kann als Werbungskosten steuerlich abgesetzt werden. Nutzt du zu Hause ein Arbeitszimmer, lassen sich zudem die Kosten für eine Hausratversicherung anteilig von der Steuer absetzen. Das gilt sowohl für Angestellte mit Home-Office als auch für Selbstständige mit Arbeitsplatz im eigenen Zuhause. Da es wie erwähnt keinen Höchstbetrag für Werbungskosten bei der Steuererklärung gibt, lohnt sich der Aufwand in diesem Fall besonders. 

Versicherungen, die nicht von der Steuer absetzbar sind 

Neben den vielen Versicherungen, die du bei deiner nächsten Steuererklärung geltend machen kannst, lassen sich einige private Versicherungen leider nicht von der Steuer absetzen. Ein Beispiel dafür ist die Kfz-Versicherung, sofern du dein Fahrzeug ausschließlich privat und nicht für die Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit nutzt. Gleiches gilt für eine Fahrradversicherung, Reiserücktrittsversicherung und Reisegepäckversicherung. Auch die Beiträge für eine Gebäude- und Hausratversicherung sind für deine Steuererklärung nicht relevant. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn du als Arbeitnehmer oder Selbstständiger Zuhause ein Arbeitszimmer nutzt. In diesem Fall lassen sich auch Kosten für die Gebäude- und Hausratversicherung zumindest anteilig steuerlich geltend machen. Kapitallebensversicherungen, die ab dem 1. Januar 2005 abgeschlossen wurden, können ebenfalls nicht steuerlich geltend gemacht werden. 

Wie kann man Versicherungen in der Steuererklärung von der Steuer absetzen? 

Damit du deine Versicherungskosten von der Steuer absetzen kannst, musst du für das betreffende Jahr eine Steuererklärung bei deinem zuständigen Finanzamt einreichen. In dieser Steuererklärung müssen die Kosten für alle steuerlich relevanten Versicherungen an vorgesehener Stelle eingetragen werden. Für Laien ist das oft eine Herausforderung und kann sie davon abhalten, überhaupt eine Steuererklärung zu machen. Allerdings lohnt sich der Aufwand in den meisten Fällen. 

Hilfe findest du zum Beispiel bei einem Steuerberater. Er beantwortet unter anderem für deinen konkreten Fall die Frage: Welche Versicherungen sind von der Steuer absetzbar? Dabei werden neben den Pflichtversicherungen auch alle freiwilligen Versicherungen auf Absetzbarkeit geprüft. Außerdem unterstützen Steuerberater dich dabei, die benötigten Unterlagen zusammenzustellen und fertigen die Steuererklärung für dich an. Allerdings fallen für die Leistungen eines Steuerberaters Kosten an. Möchtest du diese einsparen, kannst du deine Steuererklärung selbstverständlich auch selbst erstellen. Du findest online und in der Fachliteratur viele nützliche Ratgeber zum Thema Steuererklärung. Für einen niedrigen Jahresbeitrag bietet auch der Lohnsteuerhilfeverein Unterstützung beim Anfertigen der Steuererklärung für Arbeitnehmer an. Niederlassungen des Lohnsteuerhilfevereins sind in fast allen Städten zu finden. 

Fazit: Versicherungskosten steuerlich absetzen und Geld sparen 

Was auf den ersten Blick nach viel Aufwand und einer großen Herausforderung aussehen kann, zahlt sich beim Erhalt des Steuerbescheids in fast allen Fällen aus. Hast du einmal verstanden, an welchen Stellen du die verschiedenen Versicherungen bei der Steuererklärung angeben musst, fällt es dir in den folgenden Jahren deutlich leichter. Obendrein hast du die Möglichkeit, dir Unterstützung bei einem Steuerberater oder dem Lohnsteuerhilfeverein in deiner Stadt zu holen. Vorsorgeversicherungen können fast immer von der Steuer abgesetzt werden. Für sie gilt allerdings ein Höchstbetrag. Andere Versicherungen fallen unter die sogenannten Werbungskosten, für die es keine Höchstgrenze gibt. Prüfe vor deiner nächsten Steuererklärung daher unbedingt, welche Versicherungen steuerlich absetzbar sind. Dadurch senkst du deine Steuerlast und sparst eine große Menge an Geld, das du für schöne Dinge ausgeben kannst.