Wann muss ich die Fahrradkette wechseln?

Zu den besonders stark beanspruchten Komponenten eines Fahrrades gehört die Kette. So ergibt sich die Frage: Wie oft die Fahrradkette wechseln, um sicher und komfortabel unterwegs sein zu können? Ob Rennrad, Mountainbike oder E-Bike, eine Fahrradkette muss regelmäßig getauscht werden. Dabei ist es wichtig, eine in Größe und Bauweise passende Kette zu wählen und sie fachgerecht zu montieren. Im Folgenden erfährst du wie das funktioniert. 

Die richtige Fahrradkette finden 

Bei Fahrradketten kommt es auf zwei Maße an. Zum einen der Abstand zwischen den Gliedern der Kette. Er sollte in der Regel 1/2 Zoll betragen, bei älteren Fahrrädern trifft man auch die Norm 5/8 Zoll an. Zum anderen solltest du auf das Innenmaß der Breite achten. Zähle dafür die Zahnräder der Schaltkassette an der Hinterachse. Je mehr Ritzel vorhanden sind, desto schmaler muss die Kette ausfallen. Auf der Verpackung ist zumeist angegeben, für welche Anzahl an Ritzeln die Kette geeignet ist. Um beim wechseln der Fahrradkette Kosten zu sparen, empfiehlt es sich, Kette und Schaltwerk vom selben Hersteller zu erwerben. 

Wann muss man die Fahrradkette wechseln? 

Warte nicht, bis die Fahrradkette reißt. Dies kann zu schwerwiegenden Unfällen führen. Wirf lieber regelmäßig einen Blick auf die Kette und prüfe ihren Zustand. Wenn Risse oder andere Defekte sichtbar sind, muss die Fahrradkette sofort gewechselt werden. Außerdem solltest du regelmäßig den Verschleiß der Fahrradkette messen. Den Fahrradketten-Verschleiß zu messen, ist ohne Hilfsmittel aber nicht so einfach. Nutze dafür am besten eine Kettenverschleißlehre oder eine Kettenmesslehre. Dieses Hilfsmittel misst die Verlängerung der Kette, die durch ihren Verschleiß eintritt. Eine Kettenverschleißlehre verfügt über zwei Messnasen. Eine von beiden setzt man an einer Kettenrolle an, währen man die zweite Nase dem vorgegebenen Abstand entsprechend in den folgenden Zwischenraum steckt. Wenn die Messnasen passgenau in der Kette hängenbleiben, kann diese weiterverwendet werden. Rutscht die Kettenverschleißlehre, sollte die Kette möglichst schnell gewechselt werden. Ein weiteres Indiz für einen bevorstehenden Kettentausch ist ein hörbares Knacken beim Schalten. Wenn die Kette nicht gut einrastet und über die Ritzel rutscht, läuft das Rad unrund und es herrscht Handlungsbedarf. Wer die Kette zu spät austauscht, riskiert nicht nur einen Unfall, sondern auch teure Folgeschäden am Fahrrad. Wenn die Fahrradkette unsauber läuft, werden die Ritzel in Mitleidenschaft gezogen. Es kann passieren, dass die Zahnräder beschädigt werden und ebenfalls ausgetauscht werden müssen. 

Wie oft muss man die Fahrradkette wechseln? 

Wie lange halten eigentlich Fahrradketten? Wie oft solltest du die Fahrradkette wechseln? Die Lebensdauer einer Kette hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Zu berücksichtigen sind die Material- und Verarbeitungsqualität sowie die Kilometerlaufleistung. Entscheidend ist aber auch, wie das Fahrrad genutzt wird. Wenn es auch bei starkem Niederschlag und in unwegsamem Gelände zum Einsatz kommt, beschleunigt sich die Korrosion, und die Kette hält weniger lange. Ist man hingegen nur bei gutem Wetter im Stadtverkehr unterwegs, ist die Fahrradkette weniger Belastungen und Verschleiß ausgesetzt. Darüber hinaus hängt die Häufigkeit des Kettenwechsels von der Wartung ab. Gesäuberte und gut geölte Ketten sind besser vor Umwelteinflüssen und Korrosion geschützt. Ein hochwertiges Schutzblech hält Feuchtigkeit, Schmutz und Steinschlag ab und verlängert ebenso die Lebensdauer einer Fahrradkette. Wer öfter und länger fährt, muss die Fahrradkette auch öfter wechseln. Hier die wichtigsten Faktoren auf einen Blick: 

  • Material- und Verarbeitungsqualität der Kette 
  • Kilometerlaufleistung 
  • Nutzung des Fahrrads 
  • Wartung 
  • Schutzblech 

Welches Werkzeug benötigt man für einen Wechsel der Fahrradkette? 

Wer selbst die Fahrradkette wechseln will, braucht dafür das passende Werkzeug. Einige der benötigten Dinge sollten in einer kleinen Werkzeugtasche mitgeführt werden, damit du die Kette notfalls auch unterwegs austauschen kannst. Achte darauf, ob die Ersatzkette die passende Größe hat und für den Fahrradtyp geeignet ist. Von der Art der Kette hängt auch ab, welches und wie viel Werkzeug man benötigt. 

  • Kettennieter 
  • neue Fahrradkette 
  • Schraubendreher 
  • Blechschere oder Seitenschneider 
  • Schraubenschlüssel 
  • Kettenöl 
  • Arbeitshandschuhe 

Fahrradkette wechseln: Kosten

Die Kosten für den Wechsel einer Fahrradkette können stark variieren, je nachdem, ob der Wechsel selbst durchführt wird oder eine Werkstatt beauftragt wird. In einer Werkstatt, liegen die Kosten für einen Fahrradketten-Wechsel in der Regel zwischen 20 und 50 Euro. Dieser Preis beinhaltet sowohl das Material als auch die Arbeitszeit. Die genauen Kosten können je nach Fahrradtyp und Region unterschiedlich ausfallen. Wird die Fahrradkette selbst gewechselt, fallen lediglich die Materialkosten an. Eine neue Fahrradkette kostet in der Regel zwischen 10 und 30 Euro. Werkzeuge wie ein Kettennieter oder eine Kettenverschleißlehre, die möglicherweise zusätzlich benötigt werden, können einmalige Anschaffungskosten von etwa 10 bis 20 Euro verursachen. Auf lange Sicht sind die Kosten für das Wechseln der Fahrradkette also günstiger.

Verschiedene Arten von Fahrradketten 

Es ist zwischen Fahrradketten mit Kettenschloss und mit Kettenstift zu unterscheiden. Für das Öffnen und Schließen des Kettenschlosses ist kein zusätzliches Werkzeug erforderlich. Für Ketten mit Kettenstift brauchst du hingegen einen Kettennieter, mit dem du den Nietstift in die Verbindung drücken kannst. Ein solches Gerät erhältst du im Fachhandel für rund 15 Euro. Alternativ kannst du ein Fahrrad-Multitool verwenden, in dem ein Nieter integriert ist. Wenn der verbindende Stift über das Kettenglied hinaus steht, muss man ihn mit einem Seitenschneider kürzen. Aufgrund des Kettenöls solltest du bei einem Kettenwechsel Arbeitshandschuhe tragen. 

Wie geht man beim Wechseln der Fahrradkette vor? 

Um die Fahrradkette zu wechseln, entfernst du als erstes das Schutzblech, um vollen Zugriff auf die Kette zu haben. Dann demontierst du die alte Kette. Dafür öffnest du den Sicherungssplint des Kettenschlosses an einer verstellbaren Öse oder an einem Kettenglied. Das funktioniert durch seitliches Drücken auf das Kettenglied sowie durch leichtes Zusammenschieben der Kette. Wenn die Kette kein Schloss hat oder es verschmutzt, beschädigt oder korrodiert ist und sich nicht öffnen lässt, brauchst du einen Nietstift. Du setzt ihn an einem beliebigen Kettenglied an und fixierst ihn mit Hilfe der Stellschraube. Drehe das Gewinde von der anderen Seite ein und schiebe den Nietsift heraus, damit die Kette aufspringt. 

Einlegen der neuen Fahrradkette 

Lege die neue Fahrradkette in der vorgeschriebenen Laufrichtung ein. Achte darauf, dass der Schriftzug sich auf der Radaußenseite befindet. Beginne mit dem vorderen Zahnkranz und ziehe die Kette auf das Ritzel, auf dem sich zuletzt die alte Kette befand. Führe dann die neue Kette durch den Umwerfer ins hintere Schaltwerk. Platziere die Fahrradkette wieder auf demselben Ritzel, auf dem die alte Kette lag. Es kann hilfreich sein, mit dem Handy einige Bilder von der richtig montierten alten Kette zu machen. So weißt du im Ernstfall, wie die neue Kette geführt werden muss. 

Das Schließen der Kette 

Um die Kette mit einem Kettenschloss zusammenzuführen, steckst du das Verbindungsglied über die freien Innenlaschen der Kette. Achte darauf, dass es einrastet. Zum Verschließen muss die Kette so geführt werden, dass sich das Kettenschloss auf der Fahrradoberseite befindet. Wenn das Fahrrad wieder auf den Rädern steht, tritt einmal kräftig in die Pedale, um zu bewirken, dass sich das Schloss mit einem hörbaren Klicken komplett verschließt. Wenn die Kette mit einem Nietstift anstatt eines Schlosses ausgestattet ist, führe die Kettenenden zusammen und verwende einen Kettennieter zum Eindrücken des Nietstifts. 

Die richtige Kettenlänge ermitteln 

Als Referenz für die benötigte Kettenlänge kann die alte Kette dienen. Im Handel erhältliche Kettenmodelle unterscheiden sich nach Bauart und Anzahl der Kettenglieder. Herkömmliche Modelle weisen 108 bis 126 Glieder auf. Die Länge der Glieder ist genormt und bei allen Ketten gleich. Die neue Kette sollte dieselbe Anzahl an Kettengliedern aufweisen wie die alte Kette. Zu lange Kette müssen gekürzt werden. Bedenke aber, dass die Länge der alten Kette dafür kein Maßstab ist, weil sie sich durch Abnutzung mit der Zeit verlängert. 

Welche Kette ist die richtige für mein Fahrrad? 

Um unnötige Kosten beim Wechsel der Fahrradkette zu vermeiden, musst du bei der Auswahl der neuen Kette auf die korrekten Innenmaße und die Abstände zwischen den Kettengelenken achten. Die Maße von Fahrradketten sind mit zwei unterschiedlichen Angaben gekennzeichnet. Angegeben werden der Abstand zwischen den Kettengelenken und das Innenmaß der Breite. Während der Abstand der Kettenglieder genormt ist und in der Regel 1/2 Zoll beträgt, hängt das benötigte Innenmaß von der Art der Schaltung ab. Für Fahrräder ohne Schaltung benötigst du ein Innenmaß von 1/8 Zoll. Für Modelle mit Nabenschaltung oder mit Kettenschaltung bis zu neun Gängen brauchst du eine 3/32 Zoll Kette. Für Fahrräder mit mehr Gängen ist ein Innenmaß von 11/128 Zoll erforderlich. 

Die Fahrradkette kürzen 

Wenn die neue Fahrradkette zu lang ist, kannst du sie kürzen. Achte aber darauf, dass einige Kettenmodelle mit abwechselnd breiten und schmalen Gliedern ausgestattet sind. Wenn die Fahrradkette mit einem Kettenschloss zusammengeführt werden soll, müssen an beiden Seiten der gekürzten Kette schmale Glieder übrigbleiben. Wenn die Fahrradkette mit einer Niete verschlossen werden soll, muss die gekürzte Kette innen liegend ein schmales Glied und auf der Außenschale ein breites Glied aufweisen. Verwende den Nietstift, um den Nietstift an der entsprechenden Stelle herauszupressen.