Kommunikation mit Katzen

Wenn Du Deine Katze besser verstehen und gezielt auf ihre Bedürfnisse eingehen möchtest, dann achte bewusst auf die von ihr ausgesendeten Kommunikationssignale. Sprich regelmäßig und in angemessener Form mit deiner Katze, damit sich die Bindung zwischen Dir und Deinem Haustier verstärkt.

So verständigen sich Katzen

Wenn Du Deine Katze besser verstehen und gezielt auf ihre Bedürfnisse eingehen möchtest, dann achte bewusst auf die von ihr ausgesendeten Kommunikationssignale. Sprich regelmäßig und in angemessener Form mit deiner Katze, damit sich die Bindung zwischen Dir und Deinem Haustier verstärkt.

Katzen verwenden ein besonders vielfältiges Kommunikationssystem, um ihre Gefühle, Bedürfnisse und Absichten zu verdeutlichen. Bei der "Katzensprache" handelt es sich allerdings nicht um ein völlig einheitliches System. Zwar finden sich viele Signale der Katzensprache bei allen Katzen. Es gibt aber auch Besonderheiten bei den verwendeten Sprachsignalen - entsprechend der individuellen Persönlichkeit einer Katze und bezüglich der verschiedenen Katzenrassen.

Katzen sind in gewissem Umfang auch in der Lage, von einem Menschen ausgesendete Signale zu erlernen und sich darauf einzustellen. Katzen können zwar nicht einzelne menschliche Wörter erfassen. Ihnen ist es aber möglich, Klänge und Lautstärken der menschlichen Sprache richtig einzuordnen.

Lautsprache bei Katzen

Während Katzen untereinander meistens lautlos kommunizieren und sich eher mit Gesten und Gerüchen verständigen, kommunizieren sie Menschen gegenüber auch mit Lauten. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass sich Hauskatzen darum bemühen, in einer für Menschen angenehmen Weise zu "Miauen".

Die Lautsprache einer Katze ist ein bedeutender und sehr nuancenreicher Teil der Katzen-Kommunikation. Die Lautkommunikation einer Katze setzt sich aus mindestens zehn Lautarten mit bis zu 100 Lautvariationen zusammen. Das Miauen einer Katze kann ganz unterschiedliche Bedeutungen haben und verschiedenste Zustände und Gefühle wiedergeben. Katzen miauen bei Unbehagen ebenso wie in entspannten Situationen.

  • Katzen miauen zur Begrüßung leise (oder "trillern", ähnlich einem Tauben-Gurren).
  • Durch lautes und dauerhaftes Miauen macht Deine Katze mit großer Dringlichkeit auf bestimmte Bedürfnisse aufmerksam (zum Beispiel: Wunsch nach Futter) oder wenn sie Deine Aufmerksamkeit einfordert.
  • Auch durch Auswahl der Tonhöhe des Miauens senden Katzen spezifische Nachrichten aus: hohe Töne signalisieren freundliche Anfragen oder Spieleinladungen. Tiefe Töne bringen Unzufriedenheit oder Forderungen zum Ausdruck.

Sanftes, leises und rhythmisches Schnurren drückt Glück, Zufriedenheit und Geborgenheit aus. Mit einem solchen Schnurren signalisieren Katzen zum Beispiel ihren Jungen, dass keine Gefahren drohen und und dass sich alles in bester Ordnung befindet. Wenn eine Katze hingegen laut und unregelmäßig schnurrt, dann fühlt sie sich meistens nicht wohl - zum Beispiel, wenn sie sich in einer Stresssituation befindet, bedrängt wird oder Verletzungen und Schmerzen hat. Angenommen wird, dass sich Katzen in solchen unangenehmen Situationen durch Schnurren selbst beruhigen ("Mechanismus zur Problembewältigung").

Katzen sind in der Lage, zeitgleich zu schnurren und zu miauen. Im Zustand von Entspannung und Zufriedenheit schließen sie zusätzlich ihre Augen ganz oder blinzeln. Fauchen oder Maunzen sind Warnsignale, das zum Abstandhalten einfordert, das sich aber auch bis zum erregten und intensiven Jaulen oder Schreien (insbesondere bei Schmerzen oder großem Unbehagen) und bis zum Spucken steigern kann.

Fauchen deutet auf ein Bedrohungs- oder Unzufriedenheitsgefühl der Katze hin und signalisiert möglicherweise auch Angriffsbereitschaft. Insbesondere bei in die Enge getriebenen Katzen ist Fauchen ein Zeichen für Angst oder für ein Abwehrverhalten. Durch Fauchen signalisiert eine erregte oder wütende Katze, dass nunmehr eine Grenze erreicht ist, die nicht überschritten werden sollte.

Das Warnsignal Knurren zeigt Ärger oder zumindest Unbehagen. Wenn Deine Katze faucht oder knurrt, dann benötigt sie Ruhe und ausreichend viel Raum, um wieder entspannen zu können. Berührungen oder Schimpfen helfen in solchen Situationen nicht. Oft genügen sanfte Worte, um die Katze zu beruhigen.

"Schnatternde" Geräusche einer Katze sind Zeichen höchster Aufmerksamkeit. Katzen schnattern zum Beispiel, wenn sie ein Jagdobjekt sehen, das sie aber momentan nicht erreichen können, weil sie zum Beispiel durch eine Glasscheibe vom Objekt der Begierde getrennt sind. Schnattern spiegelt manchmal aber auch das Empfinden einer momentanen "Ungerechtigkeit" (beispielsweise, wenn der Katzenhalter gerade mit ihr geschimpft hat) oder eine Verärgerung aufgrund lauter Geräusche oder eines plötzlichen Aufweckens. Anstelle eines Schnatterns ist zuweilen auch ein "Zähneklappern" zu hören.

Körpersprache

Katzen kommunizieren mit ihren Augen und Ohren, mit ihrem Schwanz und durch ihre Körperhaltung über ihre Stimmung und ihre Gefühle. Katzen nutzen hierzu etwa 75 verschiedene Körperstellungen. Katzen begrüßen Menschen oft mit erhobenem Schwanz, einem sanften Miauen oder Schnurren, zuweilen auch durch Reiben ihres Kopfes oder ihres Körpers am Körper des Menschen.

Wenn Du Deiner Katze den Handrücken hinhältst, sie dann auf dich zukommt und neugierig an Deiner Hand schnuppert oder ihren Kopf daran reibt, dann zeigt die Katze damit Sympathie für dich. Das "Treteln" von Katzen weist auf ausgeprägtes Wohlbehagen hin. Das Treteln ist Überbleibsel des Milchtritts von Katzenjungen, welches den Milchfluss der Katzenmutter anregt.

Generell spricht ein hochgestellter Schwanz bei nach vorne gerichteten Ohren für eine selbstbewusste und freundlich gestimmte Katze. Wenn die Katze auf Dich zukommt und dabei den Schwanz nach vorne beugt, so ist dies ein Zeichen der Vorfreude und dafür, dass sie Dich mag. Ist der Schwanz waagerecht angehoben, so schwächt sich das Wohlgefühl einer Katze offenbar ab. Hält deine Katze ihren Schwanz tief, so signalisiert das meistens Unzufriedenheit. Angst oder Unsicherheit geht mit einem zwischen die Hinterbeine gezogenen Schwanz einher.

Falls sich eine Katze unwohl fühlt oder etwas ablehnt, dann verdeutlicht sie dies häufig nicht nur durch Fauchen, sondern auch durch Zurückweichen und durch Peitschen mit dem Schwanz. Ein hin und her peitschender Schwanz zeigt Zorn und Angriffsbereitschaft, möglicherweise als Vorstufe zu einem Hieb mit der Pfote.

Ein zuckendes Schwanzende kann unterschiedliche Bedeutungen haben. Leichte Zuckbewegungen signalisieren Unentschlossenheit, heftigere Zuckungen machen Verdruss deutlich. Während der Jagd oder beim Spiel bleibt der Körper starr, während lediglich die Schwanzspitze zuckt und der Schwanz gesenkt ist.

Wenn Dich Deine Katze ansieht und dabei langsam mit ihren Augen blinzelt, so zeigt dies Offenheit und Aufmerksamkeit, aber auch Sympathie und Freundschaft. Wendet sie jedoch ihren Blick ab, zieht sie ihren Schwanz ein, dreht ihre Ohren zur Seite, flacht sie ab oder legt sie zur Seite, dann ist dies ein Zeichen für Unwohlsein oder für ein Bedrohungsgefühl.

Einen direkten längeren Augenkontakt ("Starren") wird Deine Katze als Zeichen der Aggression empfinden. Fühlt sich die Katze unterlegen, dann wird sie als Beschwichtigungsgeste ihre Augen abwenden.

Unabhängig von den Lichtverhältnissen können Katzen ihre Pupillenstellung entsprechend ihrer Stimmung einstellen. Sind Augen und Pupillen weit geöffnet (aber nicht schreckhaft aufgerissen), so zeigt dies Interesse und Neugier. Eine Verengung von Pupillen und Augen deutet hingegen auf ein drohendes aggressives Verhalten der Katze.

Katzen können ihre Ohren (auch einzeln!) um 180 Grad drehen:

Aggression oder Angst signalisiert Deine Katze nicht zuletzt durch flaches Anlegen der Ohren. Unbehagen zeigt sie mit seitlich gedrehten Ohren. Wenn sich eine Katze auf Beute konzentriert, so hat sie die Ohren aufgestellt und nach vorne gedreht. Eine entspannte Katze führt nur langsame Ohrenbewegungen durch; außerdem sind die Ohren dann nicht ganz aufgerichtet.

Achte auch auf die Stellung der Schnurrhaare Deiner Katze. Meistens gehen nach vorne ausgerichtete Schnurrhaare mit einer freundlichen Begrüßung und mit Zufriedenheit einher. Allerdings kann diese Schnurrhaar-Stellung auch einmal auf Angst oder Neugier deuten.

Nicht zuletzt kommt die Stimmunslage einer Katze in ihrer Körperhaltung zum Ausdruck. Ist der Körper einer Katze entspannt, so deutet das auf ein Wohlgefühl hin. Ein sicherer und ruhiger Gang mit einem erhobenen Schwanz zeigt die Neugier einer entspannten Katze. Fühlt sich eine Katze nicht ganz sicher oder ist ihr nicht warm genug, dann zieht sie ihre Beine in liegender Haltung unter den Körper. Dabei legt sie den Schwanz um ihren Körper herum.

Ein großer Vertrauensbeweis Dir gegenüber ist es, wenn sich Deine Katze auf den Rücken rollt und Dir ihre Bauchseite präsentiert. Schließlich befinden sich in diesem sensiblen Bereich auch lebenswichtige Organe. Die Rückenlage einer Katze ist aber nicht zwangsläufig eine Einladung zur Berührung der Bauchgegend. Manche Katzen reagieren auf ein Bauchstreicheln aggressiv.

Zuweilen zeigt sich in der Rückenlage ein Verteidigungsverhalten, das es der Katze ermöglicht, sich gegen einen Angreifer mit den Krallen aller Gließmaßen und gleichzeitig auch mit ihrem Gebiss zur Wehr zu setzen. Verteidigungsbereitschaft signalisiert Deine Katze durch Sträuben des Fells und Krümmung ihres Rückens ("Katzenbuckel"). Damit versucht die Katze, eine optisch eindrucksvollere Größe zu erreichen und den "Kommunikationspartner" abzuschrecken.

Weitere kommunikative Verhaltensweisen

Eine von Menschen oft unbemerkte Katzenkommunikation ist diejenige der Duftmarkierungen. Katzen setzen bei Berührung mit Gegenständen Pheromone frei und markieren dadurch ihr Territorium. Durch Duftkommunikation kennzeichnen Katzen ihnen ungefährlich erscheinende Dinge, was einer Katze wiederum ein gewisses Sicherheitsgefühl innerhalb des von ihr beanspruchten Territoriums vermittelt. Auch wenn Deine Katze an Deinem Körper vorbei streicht, setzt sie Duftmarken, die der Herstellung einer Verbindung zu dir dienen.

Kommunikation des Menschen mit einer Katze

Die Körpersprache eines Menschen reicht zuweilen aus, um der Katze eine Botschaft zu übermitteln.

Wenn du deiner Katze in einem Augenblick zuzwinkerst, in dem sie entspannt ist, die Augen langsam schließt und anschließend langsam wieder öffnest, dann wird deine Katze dies als Zeichen der Zuneigung verstehen. Du solltest deine Katze anschließend aber nicht anstarren, denn dies könnte sie als bedrohlich und aggressiv empfinden.

Du solltest mit Deiner Katze immer mit sanfter, leiser Stimme sprechen, denn eine große stimmliche Lautstärke könnte sie in Angst versetzen. Selbst wenn du mit der Katze einmal nicht zufrieden bist, solltest du die gewohnte Lautstärke beibehalten und nur Deinen Tonfall etwas kühler und fester gestalten.

Beispiele:

Die Aufforderung "Nein" wird Deine Katze rasch verstehen - ebenso wie ein mit der sofortigen Beendigung des Streichelns verbundenes "Autsch", nachdem Dich Deine Katze gekratzt oder gebissen hat. Ein freundliches "Komm'" (als Einladung zum Streicheln und Kuscheln) kannst Du mit einem Klopfen auf den Platz neben dir auf dem Sofa kombinieren.

Belohnungen für Katzen in Form von Streicheleinheiten, Lob oder "Leckerlis" fördern erwünschtes Katzenverhalten und stärken die Bindung zwischen Katzenhalter und Haustier.