Unfälle bei Katzen vermeiden

Katzen sind das beliebteste Haustier der Deutschen und begeistern unter anderem durch ihr aufmerksames Wesen, das Kuschelbedürfnis und ihre Eleganz. Rund 15 Millionen Katzen leben in Deutschland und in jedem vierten Haushalt ist mindestens eine Katze zuhause. Die beliebten Vierbeiner sind in einem klassischen Haushalt jedoch so mancher Gefahr ausgesetzt. Hier erfährst du, wo Gefahren in deinem Haushalt lauern und wie du den Unfall einer Katze vermeiden kannst. Außerdem erhältst du wichtige Tipps dazu, wie Erste Hilfe bei Katzenunfällen funktioniert.

Typische Unfallrisiken in einem Katzenleben

Die im Haushalt und der Umgebung lauernden Gefahren für Katzen sind vielseitig und können manchmal zu schweren Unfällen, Verletzungen oder dem Tod des Tieres führen. Besonders häufig treten folgende Gefahrenquellen auf:

  • eingelassene Badewanne und offen stehende Toilette
  • heiße Gegenstände wie Herdplatte, Kamin und Bügeleisen
  • giftige Zimmerpflanzen und chemische Putzmittel
  • gekippte Fenster und Balkontüren
  • Plastiktüten als Ursache für das Ersticken des Tieres
  • Balkone und Baugerüste am Haus
  • das Klettern auf einen Baum oder andere hohe Gegenstände
  • der Straßenverkehr bei freilaufenden Katzen

Sinnvolle Sicherheitsmaßnahmen bei Katzen

Zu den wichtigen Sicherheitsmaßnahmen bei Katzen gehört es, katzensichere Bereiche zu schaffen, Gefahrenquellen aus dem eigenen Haushalt zu verbannen, Wesensveränderungen bei deinem Tier aufmerksam zu beobachten und die grundsätzliche Entscheidung zu treffen, ob deine Katze ein Freigänger sein soll oder nicht. Mit diesen Maßnahmen lässt sich das Unfallrisiko schon deutlich reduzieren.

Katzensichere Bereiche schaffen

Zunächst lohnt sich ein prüfender Blick in alle Bereiche deines Zuhauses. Wo lauern mögliche Gefahren für eine Katze und wie kannst du sie beseitigen? Viele Zierpflanzen sind für die Vierbeiner giftig und sollten daher aus dem Umfeld des Tieres verschwinden. Möchtest du trotzdem nicht auf sie verzichten, kannst du einen katzenfreien Raum einrichten und hier deine geliebten Zimmerpflanzen platzieren. Achte auch bei der Balkonbepflanzung auf die Auswahl geeigneter Pflanzenarten, um eine Vergiftung des Tieres zu vermeiden. Chemische Putzmittel und Medikamente sollten ebenfalls katzensicher gelagert werden. Dazu bietet sich ein verschließbarer Schrank an. Sofern dein Putzschrank keine Vorrichtung zum Abschließen hat, hilft möglicherweise eine klassische Kindersicherung aus dem Baumarkt.

Achte außerdem darauf, dass du den Toilettendeckel nach der Benutzung immer schließt und eine eingelassene Badewanne nicht unbeaufsichtigt bleibt. Das gilt auch für Gegenstände, die große Hitze entwickeln. Falls du den Kamin anmachst, das Bügeleisen benutzt oder am Herd kochst, solltest du die Hitzequelle nicht unbeaufsichtigt lassen und deine Katze von ihr fernhalten. Vermeide außerdem das Ankippen von Fenstern oder Türen. Deine Katze könnte versuchen, durch ein gekipptes Fenster nach draußen zu gelangen und dabei in der Fensteröffnung stecken bleiben.

Auch der Balkon kann zur tödlichen Gefahr für eine Katze werden. Das gilt besonders für Balkone in höher liegenden Stockwerken, denn so manche Hauskatze überschätzt ihre Balancierfähigkeit. Wird sie während einer Erkundungstour auf dem Balkongeländer zum Beispiel von einem Vogel abgelenkt oder von einem lauten Geräusch erschreckt, kann es zum Sturz in die Tiefe kommen und der endet schlimmstenfalls tödlich. Ein Balkon lässt sich jedoch sehr einfach zu einem katzensicheren Bereich machen. Dazu sind im Handel spezielle Netze erhältlich, die rund um den Balkon gespannt werden. Auf diese Weise ist ein Absturz des Tiers unmöglich und deine Katze kann gleichzeitig nicht unerlaubt auf Erkundungstour außerhalb der Wohnung oder auf den Nachbarbalkon gehen. Mit einem einfachen Katzennetz für den Balkon reduzierst du das Unfallrisiko deines Vierbeiners deutlich und beugst Ärger mit den Nachbarn vor.

Stubentiger oder Freigänger: Wie sicher sind freilaufende Katzen?

Eine besonders hohe Unfallgefahr besteht für Katzen, die Auslauf außerhalb der Wohnung oder des Hauses haben. Gleichzeitig möchten viele Katzenbesitzer ihrem geliebten Haustier jedoch den Freigang nicht verweigern, schließlich können die Tiere in der Natur ihren natürlichen Instinkten folgen und Triebe ausleben. In einer verkehrsberuhigten Wohngegend mit wenigen Straßen ist das Risiko in jedem Fall geringer als mitten in der Stadt mit regem Autoverkehr. Möchtest du deiner Hauskatze den Auslauf nicht vollständig verweigern, kannst du den Freigang auf den Tag beschränken und dein Tier bei Einbruch der Dämmerung durch Futter zurück ins Haus locken. Gerade bei Dunkelheit sind die Tiere im Straßenverkehr nur schwer zu erkennen und können schnell in einen Unfall verwickelt werden.

Verhaltensänderungen im Auge behalten

Wesensveränderungen bei deinem Haustier können ein Anzeichen für Krankheiten sein und mit vielen Katzenkrankheiten steigt auch das Unfallrisiko im Haushalt. Auch bei einer Vergiftung durch Pflanzen oder Putzmittel zeigt sich meistens eine Wesensveränderung, die ein wichtiges Alarmzeichen ist. Falls du Veränderungen bei deinem Tier bemerkst, solltest du sie daher genau im Blick behalten. Tritt das neue Verhalten nur zeitweise auf oder ist es an der Tagesordnung? Gibt es hierfür einen Auslöser? Falls du dir unsicher bist, ist ein Besuch beim Tierarzt sinnvoll. Er kann dein Tier genau untersuchen und mögliche Erkrankungen wie eine Sehschwäche, Diabetes und vieles mehr diagnostizieren.

Erste Hilfe bei Katzenunfällen

Trotz großer Sorgfalt und Umsicht lässt sich nicht in jedem Fall ein Unfall der Katze vermeiden. Sollte es bei deinem Vierbeiner zu einem Unfall kommen, ist schnelles Handeln gefragt. Besonders wichtig ist, dass du Ruhe bewahrst und dich dem verletzten Tier vorsichtig näherst. In einer solchen Ausnahmesituation kann deine Katze aus Angst aggressiv reagieren. Dein Selbstschutz sollte immer an erster Stelle stehen. Versuche das verletzte Tier durch eine ruhige Ansprache zu beruhigen und ihm ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.

Der Vorteil bei einer Katzenversicherung: Bei Unfällen entfällt die Wartezeit für deine Katze.

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Beatmung einer Katze

Atmet deine Katze nach einem Unfall nicht mehr, kannst du sie in die stabile Seitenlage bringen und eine Beatmung durchführen. Dazu hältst du ihr Mäulchen geschlossen und pustest fünf bis sechs Mal Luft in die Nase der Katze. Diesen Vorgang kannst du bei Bedarf auch mehrmals wiederholen. Prüfe außerdem, ob das Tier einen Fremdkörper verschluckt hat und versuche gegebenenfalls, ihn zu entfernen.

Herzmassage bei Katzen

Der Puls einer Katze lässt sich ganz einfach an ihrem Oberschenkel ertasten. Nimmst du dabei keinen Herzschlag mehr wahr, hilft eine Herzdruckmassage. Sie funktioniert ähnlich, wie du es vielleicht schon aus einem Erste-Hilfe-Kurs für Menschen kennst. Lege deine Katze auf einen stabilen Untergrund auf die rechte Seite. Du platzierst Daumen und Zeigefinger direkt hinter dem Ellenbogen der Katze auf ihrem Brustkorb. Nun erfolgt ein Druck der Finger in Richtung Hals, den du zehn Mal wiederholst. Dann beatmest du das Tier zwei Mal und führst erneut eine Herzmassage durch, bis das Tier wieder einen Puls hat.

Wundversorgung im Notfall

Über einen tiefen Schnitt oder eine andere offene Wunde kann eine Katze schnell viel Blut verlieren. Daher solltest du die Wunde so schnell wie möglich abbinden und dadurch die Blutung stoppen. Ein Druckverband ist eine sinnvolle Erste-Hilfe-Maßnahme bei Unfällen. Achte wenn möglich auch darauf, Schmutz aus der Wunde zu entfernen. Nach der Erstversorgung kannst du mit dem Tier direkt zum Tierarzt fahren und die Katze hier weiter versorgen lassen.

Der Gang zum Tierarzt

Egal ob nach einem Unfall Verletzungen oder Änderungen im Verhalten auffallen oder das Tier völlig normal wirkt, ein anschließender Besuch beim Tierarzt ist unverzichtbar. Knochenbrüche und innere Blutungen sind manchmal nicht auf Anhieb zu erkennen und können nur von einem Tierarzt mit geeigneten Diagnoseverfahren zeitnah festgestellt werden. Danach leitet der Tierarzt notwendige Therapiemaßnahmen ein und retten deinem Vierbeiner damit möglicherweise das Leben. Sollte sich der Unfall außerhalb der Praxiszeiten von Tierärzten wie beispielsweise in den Nachtstunden oder an einem Sonntag ereignen, ist eine Tierklinik deine Anlaufstelle. Hier besteht in der Regel ein Notdienst, der rund um die Uhr arbeitet. Damit du im Ernstfall nicht erst Adresse und Öffnungszeiten heraussuchen musst, kannst du dir die Nummer und Kontaktdaten des Tierarztes und der nächstgelegenen Tierklinik ins Handy einspeichern oder auf einem Zettel immer in der Geldbörse dabei haben. Das spart im Ernstfall wertvolle Zeit.

Fazit

Mit vorbeugenden Maßnahmen wie dem Einrichten katzensicherer Bereiche lässt sich in vielen Situationen ein Unfall der Katze vermeiden oder das Unfallrisiko zumindest deutlich senken. Kommt es allerdings doch zu einem Zwischenfall, sind Erste-Hilfe-Maßnahmen wie die Beatmung, Herzmassage und Wundversorgung sowie ein schneller Gang zum Tierarzt notwendig.