Welche Deckungssumme ist bei der Haftpflichtversicherung sinnvoll?
Die richtige Deckungssumme bei der Haftpflicht: So schützt du dich optimal.
Die richtige Deckungssumme bei der Haftpflicht: So schützt du dich optimal.
Ein Schaden ist schnell passiert – ein unabsichtlich beschädigtes Smartphone, ein Wasserschaden in der Mietwohnung oder ein Unfall, bei dem eine Person verletzt wird. In solchen Fällen greift die private Haftpflichtversicherung und übernimmt die Kosten. Doch hier kommt es auf ein entscheidendes Detail an: die Deckungssumme. Sie bestimmt, bis zu welcher Höhe die Versicherung den Schaden bezahlt. Ist die Deckungssumme zu niedrig, kann es passieren, dass du die restlichen Kosten selbst tragen musst – und das kann schnell teuer werden. Aber wie hoch sollte die Deckungssumme bei einer Haftpflichtversicherung wirklich sein, um optimal abgesichert zu sein? Welche Risiken spielen dabei eine Rolle, und wie findest du die richtige Höhe für deinen Schutz? In diesem Beitrag geben wir dir die Antworten und hilfreiche Tipps, damit du finanziell auf der sicheren Seite bist.
Was ist eine Haftpflichtversicherung?
Hast du einen Schaden selbst verursacht, bist du ohne Privathaftpflichtversicherung aufgeschmissen. Diese kommt für Sachschäden, Personenschäden und Vermögensschäden auf. Übernommen werden die infolge des Schadens anfallenden Kosten. Der Versicherer übernimmt die Kosten aber nur bis zu einer bestimmten Höhe - der Haftpflichtversicherung Deckungssumme. Neben der Privathaftpflicht sind Deckungssummen auch bei Autoversicherungen üblich. Haftpflichtversicherungen bieten daneben auch passiven Rechtsschutz, beispielsweise, wenn Geschädigte Forderungen stellen, die sich als nicht gerechtfertigt herausstellen. Wenn du allerdings selbst juristischen Beistand brauchst, musst du eine Rechtsschutzversicherung abschließen.
Wie hoch sollte die Deckungssumme bei einer Haftpflichtversicherung sein?
Im Haftpflichtversicherungsvertrag wird eine Deckungssumme festgelegt. Diese bestimmt, bis zu welcher Obergrenze dir deine Versicherung eine Entschädigungssumme zahlt. Es muss dir also bewusst sein, dass die Haftpflichtversicherung Deckungssumme entscheidet, wie viel Geld du von deiner Versicherung im Schadensfall bekommst. Alle Kosten, die über die Deckungssumme deiner Haftpflicht hinausgehen, musst du aus eigener Tasche bezahlen.
Für die Privathaftpflichtversicherung schreibt das Gesetz keine Mindestdeckungssumme vor. Bei der Kfz-Haftpflichtversicherung zum Beispiel ist dies anders.
Ein Missgeschick ist schnell passiert. Bei der privaten Haftpflichtversicherung von hepster sind du und deine Familie bestens abgesichert. Bezüglich der Deckungssumme kannst du zwischen 10, 20 oder 50 Millionen Euro wählen.
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Warum ist die Deckungssumme bei einer Haftpflicht so wichtig?
Ohne Haftpflichtversicherung bist du buchstäblich aufgeschmissen. Verursachst du einen Schaden, musst du mit deinem gesamten Vermögen dafür haften. Damit sind nicht nur die Ersparnisse auf dem Konto gemeint. Auch Aktien und andere Geldanlagen oder eigene Immobilien sind betroffen.
Hast du eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, darfst du die Deckungssumme nicht vernachlässigen. Die Versicherung allein ist kein Garant, dass du bei selbst verschuldeten Personen- oder Sachschäden heil aus der Sache herauskommst. Hast du eine zu niedrige Summe angesetzt, zahlst du zwar einen moderateren Versicherungsbeitrag, musst du aber auch damit rechnen, dass der Versicherungsschutz nicht genügt und du doch einen Großteil der Kosten selber tragen musst.
Laut einer Empfehlung der Verbraucherzentrale ist für eine Privathaftpflichtversicherung eine minimale Deckungssumme von zehn Millionen Euro ratsam. Idealerweise solltest du noch höher gehen.
Verursachst du fahrlässig einen Schaden, musst du dafür haften. Da die Haftpflicht unbegrenzt ist, müssen immer die tatsächlich entstandenen Kosten auch beglichen werden. Da es sich dabei im schlimmsten Fall um Kosten in Millionenhöhe handeln kann, werden Betroffene, die sich nicht ausreichend abgesichert haben, lebenslang für den Schaden zahlen müssen.
Es kann teuer werden – Beispiele für Sachschäden, Personenschäden und Vermögensschäden.
Die Privathaftpflicht kommt für Sachschäden, Personenschäden und „unechte“ Vermögensschäden auf. Diese Vermögensschäden entstehen aus einem Sach- oder Personenschaden.
Zur besseren Vorstellung, ein Beispiel: Wenn ein Autofahrer fahrlässig handelt und es kommt dabei zu einem Verkehrsunfall mit Verletzten, tritt ein Personenschaden ein. Wenn der Geschädigte im Anschluss krankgeschrieben wird, führt der Verdienstausfall zu einem unechten Vermögensschaden. Stellst du dir die Frage: Wie hoch sollte die Deckungssumme bei einer Haftpflichtversicherung sein, können dir folgende Beispiele aus dem Alltag hilfreiche Ansatzpunkte liefern.
Personenschäden
Personenschäden verursachen in der Regel die höchsten Kosten. Ein Personenschaden liegt vor, wenn Menschen körperlich verletzt oder seelisch beeinträchtigt werden. Auch der Tod eines Menschen ist ein Personenschaden. Stell dir vor, du läufst durch die Stadt und bist dabei mit deinem Handy beschäftigt, ohne auf den Verkehr zu achten. Dies zwingt einen Autofahrer zur Vollbremsung. Das wiederum bemerken die nachfolgenden Fahrzeuge zu spät. Letztlich hast du einen Crash verursacht, an dem vier Autos beteiligt sind. Ein Insasse hat schwere Verletzungen und braucht monatelang medizinische Behandlungen. Seinen Beruf kann er aufgrund der Beeinträchtigung nicht mehr ausüben. Du müsstest also für den Schaden an den Fahrzeugen, für die Kosten der Heilbehandlung und für die lebenslange Berufsunfähigkeitsrente des Geschädigten aufkommen.
Damit du bei derartigen Schadensfällen hinreichend abgesichert bis, sollte die Haftpflichtversicherung Deckungssumme bei mindestens 50 Millionen Euro liegen.
Sachschäden
Ein Sachschaden ist ein weiter Begriff. Trittst du auf die Brille deines Vaters oder fegst die Vase deiner Nachbarin vom Tisch, tritt ebenso ein Sachschaden ein, wie dies auch bei Smartphones und anderen elektronischen Geräten oder sogar Gebäuden der Fall sein kann.
Nehmen wir an, du machst im Freien ein Lagerfeuer, bringst die Flammen aber nicht unter Kontrolle. Das Feuer greift auf einen nahen Industriekomplex über. Das Gebäude brennt zu weiten Teilen aus. Da gerade nicht gearbeitet wurde, entsteht kein Personenschaden. Doch allein die Sanierungskosten und die Verlagerung der Produktion in ein Ausweichgebäude kosten mehrere Millionen.
Vermögensschäden
Vermögensschäden sind finanzielle Schäden. Der Alltag hält hier ebenfalls ausreichend Beispiele bereit. Löst der Enkel der Nachbarn durch unbeaufsichtigtes Spielen am Telefon einen Rettungseinsatz aus, wird es richtig teuer. Bemerkt dein Nachbar vor seiner Einfahrt einen unbekannten Pkw und kann sein Grundstück nicht verlassen, um einen wichtigen Geschäftstermin wahrzunehmen, entsteht ebenfalls ein Vermögensschaden.
Vermögensschäden sind seltener als Schäden an Personen und Sachwerten. Achte aber in jedem Fall darauf, dass die Versicherung für alle drei Schadensfälle aufkommt. Die Deckungssumme der Haftpflicht sollte zehn Millionen Euro auf keinen Fall unterschreiten. Mit 50 Millionen Euro bist du hinreichend abgesichert.
Fazit
Wie du siehst, kann nur eine kleine Unachtsamkeit bereits große finanzielle Auswirkungen haben. Darum solltest du bei der Auswahl der Deckungssumme dein persönliches Risiko berücksichtigen. Dabei solltest du zum Beispiel an deine privaten Aktivitäten oder Hobbies denken. Aber auch an deine Familienmitglieder oder die Wahrscheinlichkeit eines Schlüsselverlusts.
Wenn du die Prämien für eine hohe Deckungssumme etwas drücken möchtest, kannst du einen Tarif mit Selbstbeteiligung wählen. Bei einem Schaden in Millionenhöhe ist eine Selbstbeteiligung von ein paar hundert Euro auch nur ein kleiner Bruchteil.