Die Top 10 Fahrradstädte weltweit: Wo Fahrradfahren Spaß macht
Fahrräder werden besonders in Großstädten ein immer wichtigeres Transportmittel – gerade in einer Zeit, in der sich die Parkplatz- und Stau-Situation durch Urbanisierung immer weiter verschlechtert. Und viele Städte bemühen sich, noch fahrradfreundlicher zu werden. In Berlin gibt es mittlerweile einige Fahrradstraßen und auch Rostock optimiert seine Radwege immer mehr.
Wer jedoch einmal in Amsterdam oder Kopenhagen unterwegs war, weiß: Nicht wenige Städte können sich noch so einiges von den großen Fahrradmetropolen dieser Welt abgucken. Die „Copenhagenize Design Company“ zeigt Expertise in dem Bereich und befasst sich seit einigen Jahren mit den fahrradfreundlichsten Städten weltweit. Wir wollen es genauer wissen: Was macht Städte eigentlich „fahrradfreundlich“? Warum haben es die Städte in die Liste „Top 10 Fahrradstädte weltweit“ geschafft?
Inhaltsverzeichnis
- Kopenhagen, Dänemark
- Amsterdam, Niederlande
- Utrecht, Niederlande
- Antwerpen, Belgien
- Straßburg, Frankreich
- Bordeaux, Frankreich
- Oslo, Norwegen
- Paris, Frankreich
- Wien, Österreich
- Helsinki, Finnland
Hast Du schon einmal daran gedacht, Dein Fahrrad mit auf Reisen zu nehmen?
Wir stellen Dir hier die Top10 der fahrradfreundlichsten Städte weltweit vor - als kleine Inspiration für Deine nächste Reise mit dem Rad. Um Deine Reise unbeschwert genießen zu kannst, kannst Du mit der hepster Fahrradversicherung Dein Rad inklusive Ausrüstung weltweit gegen Beschädigung und Diebstahl absichern.
Der Copenhagenize Index 2019 präsentiert die fahrradfreundlichsten Städte der Welt:
Der Leitindex für die Bewertung zur Fahrradfreundlichkeit einer Stadt ist der sogenannte Copenhagenize Index. Der Begriff wurde durch den Blog von Mikael Colville-Andersen geprägt. Heute berät Städte in aller Welt zu Möglichkeiten einer fahrradfreundlichen Infrastruktur. Im Copenhagenize Index findest Du einen klaren Überblick über die Bemühungen der Städte, das Fahrrad als Verkehrsform zu integrieren und zu etablieren. Alle zwei Jahre wird der Index veröffentlicht. Beim Ranking 2019 wurden nun 136 weltweite Städte in 14 Kriterien getestet. So wurden unter anderem das Potenzial des Radverkehrs als Transportmittel, Investitionen in die Infrastruktur und das subjektive Sicherheitsgefühl der Radfahrer bewertet. Die vollständige Liste aller Bewertungskriterien findest Du auf der Seite des Copenhagenize Index.
Kopenhagen, Dänemark
Die dänische Hauptstadt steht nach wie vor an der Spitze der fahrradfreundlichsten Städte der Welt. In den letzten zehn Jahren wurden über 150 Mio. Dollar in die Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer investiert. Somit können tagtäglich über 62 Prozent der Bewohner mit dem Rad zur Arbeit, zur Schule oder in die Uni radeln - ganze 1,44 Mio. Kilometer Rad fahren die Kopenhagener pro Tag! Die moderne Stadt setzt zudem auf ein Ampelsystem, das Radfahrer erkennt und priorisiert. Im Gegensatz dazu fahren lediglich ein Zehntel der Bewohner mit dem Auto. Aber auch eine infrastrukturell hoch entwickelte Stadt wie Kopenhagen hat weiterhin viele Möglichkeiten noch fahrradfreundlicher zu werden. Ein Kritikpunkt: Da so viele Anwohner auf dem Rad unterwegs sind, sind die Radwege stark ausgelastet.
Amsterdam, Niederlande
Nachdem Amsterdam in den letzten Jahren immer wieder einen Platz einbüßen musste, kann die niederländische Hauptstadt sich für 2019 den zweiten Platz holen. Und Amsterdam hat viel vor, um seinen Ruf als eine der größten Fahrradstädte weltweit zu halten. Die Infrastruktur für Fahrradfahrer wird kontinuierlich verbessert. Das Ziel: bis 2025 sollen über 11.000 Autoparkplätze innerhalb des Stadtzentrums gegen Fahrradparkplätze, bessere Fußwege und mehr Bäume ausgetauscht werden. Amsterdam ist bereit umzudenken, um mit den innovativen Konzepten anderer Großstädte mithalten zu können. Daher sollen als nächstes Mopeds nicht länger auf innerstädtischen Radwegen fahren dürfen.
Utrecht, Niederlande
Die Niederlande zeigen wie es geht und holen sich mit Utrecht den dritten Platz der fahrradfreundlichsten Städte weltweit. Utrecht beeindruckt durch die einzigartig gestaltete Dafne Schippersbrug Brücke. Bis zum Jahr 2030 plant die Stadt, die mit ca. 350.000 Einwohnern vergleichsweise klein ist, den innerstädtischen Verkehr per Rad zu verdoppeln. Um solch große Pläne erreichen zu können, werden intelligente Ampelsysteme, Überholspuren für E-Bikes und vermehrte Parkmöglichkeiten für Fahrräder eingeführt. Gerade um den Hauptbahnhof sollen die Fahrradstellplätze von 12.000 auf 33.000 aufgestockt werden. Ganze 3,7 Meilen misst die „Fahrradstraße“ der Stadt, somit rühmt sich Utrecht mit der längsten Fahrradstraße des Landes.
Antwerpen, Belgien
Wenn man mit dem Fahrrad nach Belgien reist, sollte man unbedingt Antwerpen besuchen. Die Stadt möchte das Bike-Sharing-System künftig über das Stadtzentrum hinaus in die Wohnviertel ausbauen. Moderne Design-Fahrradständer sollen das Stadtbild aufwerten und die Relevanz des Fahrrads als Transportmittel einmal mehr verdeutlichen. Am Hauptbahnhof gibt es einen beeindruckenden Fahrradparkplatz – generell sind die Parkmöglichkeiten für Radfahrer super. Verbesserungen sollen in Form von breiten, geschützten Radwegen entlang des Hafens sowie drei Fahrrad- bzw. Fußgängerbrücken geschehen.
Straßburg, Frankreich
Straßburg ist eine der bedeutendsten Fahrradstädte überhaupt in Frankreich. Zwar werden auch Paris, Bordeaux und Nantes immer fahrradfreundlicher, aber Straßburg zieht mit und überzeugt. Straßburg ist enorm fortschrittlich was das Bikesharing angeht. Zudem werden Lastenfahrräder für Transporte von der Stadt subventioniert. Auch Straßburg plant wie viele Städte ein zusammenhängendes Netz von „Fahrradautobahnen“. Weiterhin wird das Wegleitsystem optimiert und visuell aufbereitet, um das Fahrrad noch mehr als wichtiges Transportmittel zu etablieren.
Bordeaux, Frankreich
Bordeaux hat im Jahr 2016 einen Plan verabschiedet, der den Anteil des Radverkehrs innerhalb der nächsten zwei Jahre auf ganze 15 Prozent erhöhen soll. Hier stand auch ein Fahrverbot für Autos zur Debatte, sodass eine Hauptbrücken über den Garonne-Fluss nur noch Fahrräder und Fußgänger zugänglich ist. Mittlerweile dürfen auf der "Pont de Pierre"-Brücke keine Autos mehr fahren und Bordeaux investiert weiter in Pläne für eine nachhaltige Zukunft.
Oslo, Norwegen
Oslo zählt für den Copenhagenize Index 2019 als eine der aufstrebendsten Fahrradstädte weltweit. Allein in den letzten vier Jahren hat sich in der norwegischen Hauptstadt viel getan, um den aufgestellten "2015 - 2025 Bicycle Plan" umzusetzen. Um den Hauptbahnhof der Stadt gibt es mit dem SykkelHotell gesicherte Fahrradstellplätze für verschiedene Radarten. Auch für den kommenden Winter ist Oslo gerüstet und hat im Rahmen eines Pilotprojekts 400 Fahrräder mit passenden Winterreifen ausgestattet. Doch auch die bisherigen Radwege müssen sicherer und fahrradfreundlicher gestaltet werden, damit sich Oslo auch in den kommenden Jahren als fahrradfreundliche Stadt behaupten kann.
Paris, Frankreich
Die französische Hauptstadt hat sich in seit 2017 weiterentwickelt und konnte von Platz 13 auf Platz 8 hochrutschen. Neben den bereits vorhandenen Straßen, die ausschließlich für Busse und Räder ausgelegt waren, sollen in den kommenden Jahren mehr exklusive Radwege entstehen. Denn allein an der Rue Rivoli verzeichnet Paris ganze 30 Prozent reinen Fahrradverkehr. Ähnlich wie Straßburg zeigt auch Paris große Fortschritte im Bereich Bikesharing. Der Anbieter Vélib' bieter seinen über 150.000 Mitgliedern im Großraum Paris die Möglichkeit, an 1.200 Stationen Fahrräder auszuleihen. Jedoch fehlt es Paris noch an ausreichenden Verknüpfungen von Verkehrspunkten und wichtigen Straßen sowie leicht erkennbaren zweispurigen Radwegen, ohne zu verwirren oder zu beeinträchtigen.
Wien, Österreich
Auch Wien hat sich in den letzten Jahren zu einer fahrradfreundlichen Stadt entwickelt und gezeigt, dass es seine Potenziale zu nutzen weiß. Aber es gibt noch viel zu tun, in der österreichischen Hauptstadt. Um eine fahrradfreundliche Infrastruktur aufzubauen, müssen die geplanten Investionen und innovativen Konzepte umgesetzt und natürlich an die Bewohner und Touristen der Stadt kommuniziert werden. Bereits 2018 lenkte die Stadt Wien mit einer Kampagne zum Hashtag #warumfährstDUnicht die Aufmerksamkeit auf die Vorteile des Radfahrens. Hierfür wurden über 5.000 Fahrradstellplätze geschaffen. Um weiterhin überzeugen zu können, müssen Stadt und Politik für eine sichere und zuverlässige Fahrrad-Infrastruktur zusammenarbeiten.
Helsinki, Finnland
Die finnische Hauptstadt verfolgt große Ziele, um in den kommenden Jahren nicht nur eine der nachhaltigsten, sondern auch der fahrradfreundlichsten Städte weltweit zu werden. Bis 2020 soll der Hämeentie Boulevard von Helsinki umgestaltet werden, um innerhalb des Stadtzentrums eine bessere Vernetzung mit dem Bike zu ermöglichen. Mithilfe einiger Pilotprojekte können die Bewohner von Helsinki zum Beispiel ihre Räder kostenlos in Zügen mitnehmen, nach einem erfolgreichen Testdurchlauf in 2018. Doch auch im Winter sollte es den Menschen der Stadt ermöglicht werden via Bikesharing mit dem Rad zur Arbeit oder in der Freizeit zu fahren. Dennoch schließen viele Anbieter ihr Geschäft in den Wintermonaten. Helsinki hat somit noch einiges zu lernen und muss daher konsequent an der Umsetzung seiner Pläne arbeiten.
Auf in die große, weite Welt
Wie Du siehst, wächst das Bewusstsein für die Vorteile des Fahrradfahrens zum Beispiel gegenüber des Autos. Immer mehr Städte weltweit verbessern ihre Infrastruktur und planen akribisch, das Leben für alle Fahrradfahrer einfacher zu machen. Du bist also gerne auf Deinem Rad unterwegs? Dann plane doch Deinen nächsten Urlaub als Radtour – egal, ob Du Dein eigenes Bike mit nimmst oder Dir vor Ort eins leihst. So kannst Du auf eine ganze neue Art und Weise die Welt erkunden. Wer wollte eh schon nicht immer mal nach Amsterdam?