Silvester mit Hund: So beruhigst du deinen Hund bei Feuerwerk
Laute Böller, grelle Lichtblitze und ungewohnte Gerüche lösen bei Hunden starken Stress, Angst und sogar Panik aus. Die Silvesterangst bei Hunden betrifft jedes Jahr unzählige Haustiere und stellt viele Familien vor große Herausforderungen.
Mit der richtigen Vorbereitung, den richtigen Tipps und viel Einfühlungsvermögen lässt sich dein persönliches Silvester mit Hund deutlich entspannter gestalten. In diesem Ratgeber erfährst du, warum Hunde an Silvester so ängstlich reagieren, welche Risiken bestehen und mit welchen Tipps und Mitteln wir Menschen unserem Tier konkret helfen können, ruhig und sicher ins neue Jahr zu starten.
- Warum haben Hunde an Silvester Angst?
- Typische Angstreaktionen bei Hunden erkennen
- Vorbereitung an den Tagen vor Silvester
- Sofortmaßnahmen für die Silvesternacht
- Was kann ich meinem Hund geben, damit er sich beruhigt?
- Pheromone zur Beruhigung von Hunden (DAP)
- Beruhigungsweste für Hunde an Silvester
- Ohrenschützer für Hunde gegen Feuerwerk
- CBD-Öl bei Silvesterangst beim Hund
- Warnhinweise zu Beruhigungsmitteln für Hunde
- Beruhigungsmittel für Hunde mit Sofortwirkung
- Sicherheitsmaßnahmen gegen Entlaufen
- So gewöhnst du deinen Hund langfristig an Lärm
- Desensibilisierung gegen Geräusche beim Hund
- Gegenkonditionierung bei Silvesterangst
- Ganzjährige Vorbereitung auf Alltagsgeräusche
- Silvesterurlaub in ruhigen Gebieten mit Hund
- Fazit: Mit deinem Hund entspannt durch die Silvesternacht
Warum haben Hunde an Silvester Angst?
Dass viele Hunde an Silvester mit Angstzuständen, Nervosität oder sogar Panik reagieren, liegt vor allem an ihrer hochsensiblen Wahrnehmung. Ihr Gehör ist deutlich leistungsfähiger als das des Menschen. Während wir Frequenzen zwischen 20 und 20.000 Hertz wahrnehmen, registrieren Hunde von Natur aus auch Geräusche, die für uns Menschen unhörbar bleiben. Diese extreme Empfindlichkeit macht das Feuerwerk an Silvester zu einer echten Belastungsprobe.
Knallgeräusche von Böllern und Raketen erreichen Lautstärken von bis zu 175 Dezibel. Das ist vergleichbar mit einem startenden Düsenjet. Für das empfindliche Gehör eines Hundes bedeutet das eine massive Reizüberflutung. Noch verstärkt wird der Stress durch grelle Lichtblitze, ungewohnte Gerüche wie Schwefel und vor allem durch die Unvorhersehbarkeit der Situation.
Hunde wissen nicht, woher die lauten Explosionen und Gerüche kommen oder wann sie wieder aufhören. Für sie wirkt das Spektakel wie eine plötzliche, unerklärliche Bedrohung an einem sonst sicheren Ort. Ihr Überlebensinstinkt schaltet auf Alarm und Fluchtverhalten, Zittern oder panische Unruhe sind die Folge.
Die Angst kann sich von Jahr zu Jahr steigern. Was einmal mit leichter Nervosität begann, entwickelt sich bei vielen Hunden über die Zeit zu einer ernstzunehmenden Phobie. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von Sensibilisierung, also einer zunehmenden Verstärkung der Angst durch wiederholte negative Erfahrungen.
Typische Angstreaktionen bei Hunden erkennen
Die Angst vor Feuerwerk zeigt sich bei Hunden durch Zittern, starkes Hecheln ohne körperliche Anstrengung oder vermehrten Speichelfluss. Viele Hunde nehmen eine geduckte Haltung ein, ziehen den Schwanz ein oder machen sich so klein wie möglich, um „unsichtbar“ zu wirken. Auch angelegte Ohren oder geweitete Pupillen können deutliche Stresssignale sein.
Unruhe, ständiges Umherlaufen, übertriebene Wachsamkeit oder das vermehrte Aufsuchen von Rückzugsorten sind typische Anzeichen von Stress und Angst. Einige Hunde verkriechen sich zum Beispiel unter Betten oder in Badezimmern, andere suchen förmlich verzweifelt nach einem sicheren Versteck. Auch Winseln, Jaulen oder übermäßiges Bellen gehören häufig zu den Stressreaktionen.
In besonders schweren Fällen kann die Angst so stark werden, dass selbst gut erzogene und stubenreine Hunde plötzlich in der Wohnung ihr Geschäft verrichten. Manche verweigern ihr Futter und Wasser völlig, andere versuchen panisch, durch Fenster oder Türen zu entkommen.
Wie stark ein Hund auf Silvester reagiert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Welpen, die in ihrer sensiblen Prägephase positive Erfahrungen mit Geräuschen gemacht haben, zeigen oft eine höhere Toleranz gegenüber Lärm bzw. Geräuschen generell. Ältere Hunde, ängstliche Tiere oder solche mit traumatischen Vorerfahrungen reagieren dagegen meist besonders sensibel.
Vorbereitung an den Tagen vor Silvester
Eine entspannte Silvesternacht mit deinem Hund beginnt nicht erst am 31. Dezember, sondern mit einer guten Planung an den Tagen davor. Je früher du beginnst, deinen Hund behutsam auf die Ausnahmesituation einzustimmen, desto besser kann er mit dem Stress umgehen. Ziel ist es, potenziell belastende Situationen zu minimieren und deinem Hund die nötige Sicherheit zu vermitteln.
- Silvester wann mit dem Hund raus:
Die letzte große Gassirunde sollte möglichst vor Einbruch der Dunkelheit stattfinden, denn in vielen Regionen beginnt die Knallerei bereits am späten Nachmittag. Suche ruhige Wege fernab belebter Straßen, Wohngebiete oder Parks auf, um unerwarteten Schreckmomenten aus dem Weg zu gehen. - Sorge für ausreichend Auslastung:
Ein müder Hund ist oft ein gelassenerer Hund. In den Tagen vor Silvester helfen längere Spaziergänge, Nasenarbeit und Denkspiele dabei, körperliche Anspannung abzubauen und Stressresistenz aufzubauen. Wichtig dabei: Nicht überfordern, sondern gezielt fördern. - Sicherheit geht vor:
Ein gut sitzendes Sicherheitsgeschirr sollte in dieser Zeit Pflicht sein, vor allem bei ängstlichen oder schreckhaften Hunden. So lässt sich verhindern, dass dein Hund sich bei einem plötzlichen Knall losreißt. Ein GPS-Tracker kann im Notfall zusätzlich helfen, ein entlaufenes Tier schnell wiederzufinden. Prüfe außerdem, ob die Kontaktdaten auf dem Chip, der Tierregister-Marke oder dem Halsband noch aktuell sind. - Lenkung statt Ablenkung:
Bereite gezielte Beschäftigungsmöglichkeiten für den Abend vor, etwa Kauartikel, Schleckmatten, mit Leckerlis gefüllte Spielzeuge oder ruhige Intelligenzspiele. Diese können deinem Hund helfen, sich auf etwas Positives zu konzentrieren. Wichtig: Teste solche Hilfsmittel vorab, denn nicht jeder Hund nimmt sie unter Stress an. - Denke auch an dein Umfeld:
Ein freundliches Gespräch mit deinen Nachbarn kann ebenfalls viel bewirken. Bitte sie, nicht direkt vor deinem Fenster oder im Innenhof zu böllern. Viele Menschen reagieren verständnisvoll, wenn sie auf die Situation respektvoll hingewiesen werden. Manche wissen gar nicht, wie sehr die Tiere unter dem Lärm leiden.
Sofortmaßnahmen für die Silvesternacht
Hunde brauchen in dieser Zeit vor allem die volle Aufmerksamkeit und Nähe zu ihren Menschen. Auch wenn er in der Vergangenheit gelassen auf Feuerwerkskörper reagiert hat, solltest du ihn in dieser Nacht auf keinen Fall allein lassen. Die Geräuschkulisse ist jedes Jahr anders und selbst sonst unauffällige Hunde können plötzlich mit Panik reagieren. Das kann für dein Tier nicht nur belastend, sondern auch gefährlich werden, etwa durch Fluchtversuche oder Verletzungen.
Dein eigenes Verhalten hat dabei großen Einfluss auf deinen Hund. Strahle Ruhe und Sicherheit aus, auch dann, wenn dein Vierbeiner nervös wird. Hunde orientieren sich nämlich stark an der Stimmung ihrer Bezugsperson. Übertriebenes Trösten, hektisches Handeln oder Mitleid in der Stimme können die Angst eher verstärken. Versuche stattdessen, dich ganz normal zu verhalten und mit souveräner Gelassenheit zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist.
Auch die Umgebung sollte gut vorbereitet sein. Schließe zum Beispiel Fenster, Türen und Rollläden, um Geräusche und Lichtblitze so gut wie möglich abzuschirmen. Dicke Vorhänge oder Teppiche auf den Böden wirken zusätzlich schalldämpfend und sorgen für eine gedämpfte Atmosphäre.
Beruhigende Hintergrundgeräusche können ebenfalls helfen, die Knallerei zu übertönen. Leise Musik, Radio oder ein laufender Fernseher schaffen eine vertraute Geräuschkulisse. Es gibt sogar spezielle Entspannungsmusik für Haustiere. Wichtig ist nur, dass die Lautstärke dieser Hilfsmittel nicht selbst zur Stressquelle wird.
Errichte deinem Hund zudem einen sicheren Rückzugsort, den er jederzeit aufsuchen kann. Ob das sein Lieblingsplatz, eine offene Transportbox oder ein ruhiges Badezimmer ist, hängt ganz vom individuellen Bedürfnis deines Hundes ab. Viele Tiere bevorzugen enge, geschützte Räume, da sie sich dort sicherer fühlen. Lege zusätzlich vertraute Decken, das Lieblingsspielzeug oder ein getragenes T-Shirt von dir bereit, um zusätzliche Sicherheit zu vermitteln.
Was kann ich meinem Hund geben, damit er sich beruhigt?
Du kannst deinem Hund natürliche Beruhigungsmittel, Pheromone, Beruhigungswesten, Ohrenschützer und CBD-Öl geben, um ihn zu beruhigen. Diese Mittel wirken sanft, machen nicht müde und lassen sich gut mit einer ruhigen Umgebung und gewohnter Tagesstruktur kombinieren. Stress und Angst lassen sich so besser bewältigen.
Folgend erklären wir die Wirkungsweise der bewährtesten Mittel.
Pheromone (DAP – Dog Appeasing Pheromones)
DAP-Produkte sind künstlich nachgebildeten Duftstoffe, die sich an den natürlichen Beruhigungssignalen orientieren, die Mutterhündinnen an ihre Welpen abgeben. Sie sind als Spray, Verdampfer oder Halsband erhältlich und können helfen, Ängste deines Tieres sanft zu lindern. Die Wirkung setzt aber nicht sofort ein. Beginne deshalb bereits einige Tage vor Silvester mit der Anwendung.
Beruhigungswesten für Hunde
Beruhigungswesten für Hunde üben gleichmäßigen, sanften Druck auf den Körper des Hundes aus, ähnlich wie eine Umarmung. Der Effekt kann beruhigend wirken und bei vielen Hunden stellt sich eine spürbare Entspannung ein. Achte bei einer solchen Weste unbedingt auf die richtige Größe und gewöhne deinen Hund frühzeitig und behutsam daran.
Ohrenschützer für Hunde
Ohrenschützer eignen sich um den Lärmpegel des Feuerwerks deutlich (bis zu 40 Dezibel) zu senken. Sie wurden ursprünglich für Hunde in lauten Arbeitsumgebungen entwickelt. Führe auch diese langsam und mit positiver Bestärkung ein.
CBD-Öl zur Beruhigung
Immer mehr Hundehalter setzen auf CBD-Öl zur Beruhigung in Stresssituationen. Achte unbedingt auf Produkte mit unter 0,2 % THC und wähle ein Öl, das speziell für Hunde entwickelt wurde. Die Dosierung sollte individuell angepasst werden, idealerweise in Absprache mit deinem Tierarzt. Beginne auch hier frühzeitig mit der Gabe, um die individuelle Verträglichkeit zu testen und gleichzeitig einen wirksamen Spiegel im Körper aufzubauen.
Warnhinweise zu Beruhigungsmitteln für Hunde
So hilfreich natürliche und unterstützende Mittel auch sein können, bei falscher Anwendung drohen ernsthafte Gefahren. Nicht jedes Mittel ist automatisch sicher, nur weil es pflanzlich ist oder dir von Bekannten empfohlen wird.
Auf keinen Fall solltest du deinem Hund beispielsweise Alkohol oder alkoholhaltige Getränke verabreichen, auch nicht „zum Einschlafen“ oder „zum Runterkommen“. Gerade rund um Silvester kursieren leider immer noch gefährliche Mythen, etwa die Idee, Eierlikör sei ein harmloses Hausmittel gegen Angst bei Tieren. Tatsächlich ist Alkohol für Hunde hochgiftig und kann zu schweren Vergiftungen oder sogar zum Tod führen.
Auch das früher häufig eingesetzte Medikament Acepromazin wird heute kritisch gesehen. Es wirkt zwar äußerlich beruhigend, doch deine Fellnase bleibt innerlich voll wach und erlebt den Stress bewusst, kann sich aber kaum noch bewegen oder ausdrücken. Das wiederum kann die Angst erheblich verschlimmern, weil das Tier sich der Situation ausgeliefert fühlt.
Beruhigungsmittel für Hunde mit Sofortwirkung
Wenn natürliche Präparate nicht ausreichen, kann dein Tierarzt dich zu einer medikamentösen Behandlung beraten, insbesondere bei Hunden mit einer stark ausgeprägten Geräuschphobie. Ziel ist dabei nicht die komplette Sedierung, sondern die gezielte Linderung von Angstzuständen, um dem Tier unnötiges Leid - vor allem um die Zeit um Mitternacht - zu ersparen.
Dexmedetomidin-Gel
Dieses verschreibungspflichtige Gel ist in Deutschland speziell zur Behandlung von Geräuschangst bei Hunden zugelassen. Es wird direkt ins Maul, zwischen Zahnfleisch und Wange, verabreicht und wirkt etwa 30 Minuten nach der Anwendung. Es reduziert die Angst, ohne den Hund stark zu sedieren. Er bleibt ansprechbar, aber deutlich ruhiger.
Imepitoin
Eigentlich zur Behandlung von Epilepsie entwickelt, hat sich Imepitoin auch bei schweren Angststörungen bewährt. Es beeinflusst das zentrale Nervensystem sanft beruhigend und eignet sich besonders für Hunde, die bereits in den Tagen vor Silvester Symptome zeigen. Die Gabe sollte mehrere Tage vor dem Jahreswechsel beginnen, da der Wirkstoff eine gewisse Anlaufzeit braucht.
Tierärztliche Beratung ist unerlässlich
Wenn du über medikamentöse Unterstützung nachdenkst, solltest du mindestens zwei bis drei Wochen vor Silvester einen Tierarzttermin vereinbaren. Dieser kann den Schweregrad der Angst einschätzen, eine geeignete Medikation auswählen und dich zu Anwendung, Dosierung und möglichen Nebenwirkungen beraten. Manche Medikamente erfordern zudem eine langsame Einschleichphase.
Sicherheitsmaßnahmen gegen Entlaufen
An kaum einem Tag im Jahr verschwinden so viele Hunde wie an Silvester. Der plötzliche Knall eines Böllers reicht oft aus, um selbst gut erzogene Fellnasen in Panik zu versetzen und zur Flucht zu treiben. Doch mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen lässt sich dieses Risiko deutlich reduzieren.
- Ab dem 28. Dezember gilt Leinenpflicht
Sobald der Verkauf von Feuerwerkskörpern startet, solltest du deinen Hund nur noch angeleint und unter Aufsicht ausführen. Selbst souveräne und unerschrockene Tiere können durch einen einzigen Knall in Schockstarre oder Panik verfallen. Dabei wird oft jede Erziehung ausgeblendet und es zählt nur noch der Fluchtinstinkt. - Doppelte Sicherung für maximale Kontrolle
Eine normale Leine ist in diesen Tagen oft nicht sicher genug. Setze auf ein gut sitzendes Sicherheitsgeschirr und zusätzlich eine zweite Leine oder eine Schleppleine. Achte darauf, dass das Geschirr eng anliegt, ohne zu drücken. In Stresssituationen wie an Silvester kommt es oft zu starker Muskelanspannung. Dadurch verändert sich die Körperform deines Hundes leicht, und ein eigentlich passendes Geschirr kann plötzlich zu locker sitzen. So besteht die Gefahr, dass sich dein Hund herauswinden und panisch flüchten kann. - Haushalt und Gäste sensibilisieren
Offene Türen in deiner Wohnung sind eine stark unterschätzte Gefahr. Bitte daher auch deine Gäste, Nachbarn oder Familienmitglieder um besondere Achtsamkeit. Ein einfacher Hinweiszettel an der Haustür wie „Bitte Tür sofort schließen – Hund im Haus“ kann helfen, Missgeschicke zu vermeiden. Auch kann es sinnvoll sein, Paketboten oder Briefträger zu informieren. - Vorsicht auch nach Silvester
Das Risiko endet nicht mit dem Jahreswechsel. In den ersten Tagen des neuen Jahres werden häufig übrig gebliebene Böller gezündet. Bleibe in dieser Zeit bei den erhöhten Sicherheitsvorkehrungen, insbesondere bei Spaziergängen. - Aktualisiere Chip- und Kontaktdaten
Stelle sicher, dass die Telefonnummern und Adressen auf der Hundemarke, dem Mikrochip und bei deinem Haustierregister aktuell sind. Hinterlege immer auch eine zweite Kontaktperson, falls du im Ernstfall gerade nicht erreichbar bist.
So gewöhnst du deinen Hund langfristig an Lärm
Kurzfristige Maßnahmen können helfen, doch echte Veränderungen brauchen Zeit. Die wirksamste Methode gegen ausgeprägte Silvesterangst ist ein langfristiges Training, das idealerweise einige Monate vor dem Jahreswechsel beginnt. Es ist allgemein hilfreich zu wissen, wie du deinen Hund beruhigen kannst. Denn Stress und Angst werden häufiger im Alltag auftreten.
Desensibilisierung: Geräusche systematisch entkräften
Bei der Desensibilisierung wird dein Hund schrittweise an beängstigende Geräusche wie Feuerwerk gewöhnt. Das funktioniert zum Beispiel mit speziellen Geräusch-CDs oder Apps. Beginne immer in einem entspannten Moment, mit sehr niedriger Lautstärke, die dein Hund kaum wahrnimmt. Erst wenn er absolut ruhig bleibt, wird die Lautstärke minimal erhöht. Der gesamte Prozess kann sich über Wochen oder Monate ziehen. Geduld und Regelmäßigkeit der Schlüssel zum Erfolg.
Gegenkonditionierung: Angst in positive Erwartung umwandeln
Noch effektiver wird das Training, wenn du die Geräusche mit etwas Positivem verknüpfst:
- Leckerlis
- gemeinsames Spielen
- Streicheleinheiten
- Lieblingsspielzeug
So lernt dein Hund: „Wenn es knallt, passiert etwas Schönes.“ Die Angst verliert auf diese Weise mit der Zeit ihren Schrecken und wird durch positive Erwartung ersetzt.
Ganzjährige Vorbereitung auf Alltagsgeräusche
Silvester ist nicht der einzige Lärm-Stresstest. Auch Gewitter, Baustellenlärm, Verkehr oder laute Menschenmengen bieten Trainingschancen im Alltag. Je öfter dein Hund in kontrollierten Situationen erlebt, dass laute Geräusche harmlos sind, desto stabiler wird sein Nervenkostüm.
Das Training soll deinen Hund ermutigen, nicht überfordern. Zwinge ihn also niemals zur Konfrontation mit den Geräuschen, denn das kann die Angst vor Feuerwerk verstärken. Beobachte seine Körpersprache genau und gib ihm jederzeit die Möglichkeit, sich zurückzuziehen.
Silvesterurlaub in ruhigen Gebieten
Für Hunde mit besonders starker Geräuschangst kann ein Rückzug aus belebten Orten eine sinnvolle Alternative sein. Wer die Möglichkeit hat, dem Trubel komplett zu entfliehen, kann seinem Vierbeiner damit viel Stress ersparen.
Immer mehr Hotels und Ferienparks werben mit „böllerfreien“ Silvesterangeboten für Hundebesitzer und ihre Vierbeiner. Diese befinden sich meist abseits größerer Städte und gestalten den Jahreswechsel bewusst ruhig, ohne Böllerei, dafür mit viel Rücksicht auf sensible Tiere. In einigen Regionen gelten zudem strikte Vorschriften zum Abbrennen von Feuerwerkskörpern, was die Chance auf eine ruhige Nacht zusätzlich erhöht.
Wenn du zu Silvester einen Urlaub mit Hund planst, solltest du frühzeitig zuschlagen, denn viele dieser Unterkünfte sind bereits Monate im Voraus ausgebucht. Informiere dich zudem im Vorfeld über die örtlichen Regelungen zum Thema Feuerwerk, um Überraschungen zu vermeiden.
Fazit: Mit deinem Hund entspannt durch die Silvesternacht
Dein Silvester mit Hund muss kein Albtraum sein. Mit gründlicher Vorbereitung, gezielten Hilfsmitteln und viel Verständnis für die individuellen Bedürfnisse deines Vierbeiners schaffst du es, den Jahreswechsel entspannt und sicher zu gestalten. Jeder Hund ist einzigartig, daher kann es hilfreich sein, verschiedene Tipps auszuprobieren und genau zu beobachten, was deinem Vierbeiner am meisten hilft.
Die beste Erfolgschance bietet die Kombination aus kurzfristigen Sofortmaßnahmen und langfristigem Training. Wenn die Angst vor Feuerwerk besonders stark ausgeprägt ist, scheue dich nicht, professionelle Unterstützung von Tierärzten oder zertifizierten Hundetrainern zu suchen. Expertenwissen kann auch beim Thema Silvester mit Hund den entscheidenden Unterschied machen und deiner Fellnase eine deutliche Erleichterung verschaffen.
Und falls bei deiner Fellnase mal eine Behandlung nötig wird, sorgt unsere Hundekrankenversicherung dafür, dass du bei den Tierarztkosten entspannt bleibst. So kannst du dich ganz auf ein entspanntes neues Jahr mit deinem Liebling freuen.
FAQ
Hier findest du nochmal kurz zusammengefasste Antworten auf die häufigsten Fragen:
Warum haben so viele Hunde an Silvester Angst vor Feuerwerk?
Hunde haben Angst vor Feuerwerk, da sie Geräusche und Lichtblitze viel intensiver wahrnehmen als Menschen. Die plötzliche, laute Knallerei wirkt auf ihr Gehör und ihren Instinkt bedrohlich. Das führt zu Stress, Angst und Panik.
Wie erkenne ich, ob mein Hund Silvesterangst hat?
Typische Anzeichen für Silvesterangst beim Hund sind Zittern, Hecheln, Verstecken, unruhiges Umherlaufen oder sogar zerstörerisches Verhalten. Manche Hunde zeigen schon Tage vor Silvester ein verändertes Verhalten.
Was kann ich tun, um meinen Hund an Silvester zu beruhigen?
Du kannst deinen Hund an Silvester beruhigen, indem du eine ruhige Umgebung und Rückzugsorte schaffst. Wende beruhigende Hilfsmittel wie Pheromone oder Beruhigungswesten an und bleibe selbst ruhig und gelassen. Lasse deinen Hund in dieser Zeit nicht allein und plane einen ausgedehnten Spaziergang vor Einbruch der Dunkelheit.
Wann sollte ich mit der Vorbereitung beginnen?
Starte idealerweise bereits einige Wochen oder Monate vorher mit Desensibilisierungstraining. Für kurzfristige Maßnahmen solltest du spätestens einige Tage vor Silvester starten, um deinem Hund die nötige Zeit zur Gewöhnung zu geben.
Wann ist eine medikamentöse Unterstützung sinnvoll?
Wenn natürliche Methoden nicht ausreichen und die Angst sehr stark ausgeprägt ist, kann dein Tierarzt geeignete Medikamente verschreiben. Diese sollten rechtzeitig vor Silvester getestet und eingesetzt werden.
Wie kann ich verhindern, dass mein Hund an Silvester entläuft?
Damit dein Hund nicht an Silvester entläuft, solltest du deinen Hund ab Ende Dezember immer anleinen und ein Sicherheitsgeschirr nutzen. Sorge dafür, dass alle Türen und Fenster geschlossen sind und aktualisiere die Kontaktdaten auf Chip und Halsband.